CES 2022Die Highlights von der Hightech-Messe
Die interessantesten Trends und Produkte, die an der weltgrössten Veranstaltung für Unterhaltungselektronik in Las Vegas zu sehen waren.

In Las Vegas hat letzte Woche die weltgrösste Messe für Unterhaltungselektronik stattgefunden: Gemessen an den Besucherzahlen muss die CES als Flop gelten: Um die 40’000 Leute waren vor Ort; nicht einmal ein Viertel der 171’000 Teilnehmer, die vor zwei Jahren eine Eintrittskarte gelöst haben. Immerhin – letztes Jahr blieben die Hallen leer, die Veranstaltung 2021 hatte nur virtuell stattgefunden.
Trotz erschwerter Bedingungen und vieler Absagen von Veranstaltern ist die Bilanz erstaunlich positiv – wobei es bei 2300 Ausstellern und einer vielfach höheren Zahl an Exponaten nicht wundern sollte, dass sehr unterschiedliche Highlights genannt werden, je nachdem, wen man fragt. Dieter Bohn vom einflussreichen Tech-Magazin «The Verge» jedenfalls zeigte sich erfreut. Er hat zwar keine bahnbrechenden Innovationen entdeckt, aber mit denen auch nicht gerechnet: «Stattdessen sahen wir wirklich gute Verbesserungen bei Produkten, die tatsächlich auf den Markt kommen werden, was auf der CES nicht immer der Fall ist.»

Zu seinen Favoriten zählen die Ankündigungen im vernetzten Zuhause, die dank des neuen Matter-Standards dieses Jahr für echte Fortschritte sorgen könnten (lesen Sie zum Thema: «Endlich kommunizieren die Geräte»). Dell hat sich für den Laptop interessante neue Ideen einfallen lassen und baut beim XPS 13 eine Tastatur ein, die die ganze Breite des Geräts nutzt und ohne Rand rechts und links auskommt. Ausserdem gibt es einen Sensorstreifen oberhalb der Tastatur, der je nach Bedarf mit unterschiedlichen Tasten belegt werden kann. Das ist jedenfalls mutig, nachdem Apple mit einem ähnlichen Konzept Schiffbruch erlitten und die Touchbar per Ende letzten Jahres beerdigt hat.
Für viele – so auch für das Magazin «Wired» – gehört das Asus Zenbook Fold zu den spannendsten Produkten, die uns für dieses Jahr versprochen wurden. Verständlich, denn dieses Gerät ist ein Verwandlungskünstler, der sich auf mindestens vier Arten verwenden lässt: Aufgeklappt präsentiert sich ein 17,3 Zoll grosses Gerät, das ein riesiges Tablet ergibt oder sich dank des ausklappbaren Ständers und der externen Tastatur fast wie ein normaler PC verwenden lässt. Das Display lässt sich auch hochformatig vor der Tastatur platzieren oder halb über diese legen – auf diese Weise arbeitet es sich wie mit einem kompakten 12,5-Zoll-Notebook, das auch in beengten Raumverhältnissen, zum Beispiel im Flugzeug, nirgendwo aneckt. Schliesslich kann man die beiden Hälften auch im Querformat, halb aufgeklappt, vor sich auf die Knie nehmen: Dann funktioniert es wie ein grosses digitales Buch oder Magazin.
Das Zenbook soll Mitte 2022 erscheinen, inklusive Tastatur knapp zwei Kilogramm schwer sein, mit Windows 11 laufen und sich 30’000-mal auf- und zuklappen lassen.

Ein Trend dieses Jahr sind die kleinen, kompakten Beamer, wie dieses kürzlich vorgestellte Modell. Samsung stellte den Freestyle vor, der bloss 0,8 Kilogramm wiegt und in alle Richtungen projiziert – auch senkrecht nach oben, wenn man Lust hat, einen Film im Bett liegend zu sehen. Bei schiefen Winkeln wird das Bild automatisch korrigiert. Die Bildgrösse hängt natürlich von der Distanz ab – bei 2,7 Metern ergibt sich ein riesiges Bild von 100 Zoll (2,54 Meter).
Matthias Schüssler ist Digitalredaktor und berichtet über Neuigkeiten der Tech-Konzerne, Soft- und Hardware und gibt Hilfestellung für den souveränen Umgang mit Smartphone, Computer und Gadgets.
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