Die grosse Leere in Fraubrunnen
Die Gebäude der ehemaligen Möbelfabrik Fraubrunnen stehen fast komplett leer. Die neue Besitzerin will die Hallen mit zwei bis drei grossen Mietern füllen. Auch die Gemeinde zeigt Interesse.

Im Frühling war Schluss. Die traditionsreiche Möbelfabrik Fraubrunnen, die ehemals grösste Arbeitgeberin in der Gemeinde, schloss Ende März die Produktion nach einem geordneten Ausstieg endgültig.
Übrig geblieben sei noch ein kleines Serviceteam mit 350 Stellenprozenten, das Garantiearbeiten oder Reparaturen für Kunden vornimmt, erklärt Firmenchef André Hofer. Ganz verschwinden werden die Fraubrunnen-Möbel nicht. Zwei Firmen aus der Innerschweiz haben die Markenrechte einzelner erfolgreicher Kollektionen (Formart s2 und Primeart) inklusive Produktionspläne übernommen und werden diese weiterproduzieren. Die Firmenmarke Fraubrunnen AG bleibt jedoch weiterhin im Familienbesitz und ist unverkäuflich.
Stillschweigen über Preis
Die rund 14 000 Quadratmeter Gewerbefläche stehen weiterhin leer. Der Maschinenpark konnte veräussert werden.
Und bereits im letzten Herbst wurde auch die Liegenschaft selber verkauft, an die Coemo AG. Diese Gesellschaft bezweckt den Erwerb, den Verkauf, die Verwaltung und die Überbauung von Liegenschaften. Über den Verkaufspreis machen André Hofer und Jessica Walther, Verwaltungsrätin bei der Coemo AG, keine Angaben.
Eine Berner Liegenschaftsverwaltung versucht nun, die Räume an den Mann zu bringen. Als mögliche Nutzungen werden im Online-Inserat «Logistikzentrum, Versandhaus, Bauhaus oder Produktion» erwähnt. «Es sind zwar Ideen da, aber noch ist nichts konkret», betont Jessica Walther. Ziel sei es aber, zwei bis drei grosse Mieter an Bord zu holen. Der Druck sei natürlich da, die Räume möglichst rasch zu vermieten, aber: «Wir können nicht zaubern.» Der Standort ist einerseits mit der Bahn sehr gut erschlossen. Bis zum nächsten Autobahnanschluss in Kirchberg andererseits sind es einige Kilometer.
Nicht infrage kommen ein Abriss und ein Neubau. Die Liegenschaft ist relativ neu und in einem guten Zustand. Erst vor gut zehn Jahren wurde die letzte Ausbauetappe der Möbelfabrik abgeschlossen.
Gemeinde hat angeklopft
Als mögliche Mieterin hat sich die Gemeinde Fraubrunnen ins Spiel gebracht. Sie hat bei der neuen Besitzerin ihr Interesse angemeldet. Wie Gemeinderatspräsident Urs Schär (BDP) an der Gemeindeversammlung erklärte, prüft die Gemeinde, ihre Verwaltung zu konzentrieren. Ebenfalls könnten dort der Werkhof und die Feuerwehr ein neues Zuhause finden. In einer nächsten Phase würden der Raumbedarf evaluiert und die Kosten ermittelt.
Mehr als 90 Prozent der letzten Angestellten der Möbelfabrik Fraubrunnen haben laut André Hofer relativ schnell eine neue Stelle gefunden oder konnten weitervermittelt werden.
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