QuartalszahlenDie Geschäfte von Apple und Alphabet boomen
So viel Umsatz wie im letzten Quartal macht der iPhone-Hersteller sonst nur im Weihnachtsgeschäft. Die Google-Mutter vermeldet einen sprunghaften Gewinnanstieg.
Ein boomendes China-Geschäft und eine rege Nachfrage nach 5G-fähigen iPhones haben bei Apple für klingende Kassen gesorgt. Der Umsatz kletterte in den drei Monaten zum 26. Juni um 36 Prozent auf 81,4 Milliarden Dollar, wie der US-Konzern am Dienstag bekanntgab.
Neben dem langjährigen Bestseller iPhone kamen auch Dienstleistungen wie das Streaming-Angebot Apple + besonders gut an. Firmenchef Tim Cook sagte Reuters, mittlerweile komme der Konzern auf 700 Millionen Bezahlkunden über seine verschiedenen Plattformen, nach 660 Millionen im Vorquartal.
Besonders gut schnitt Apple in China ab: «Es war nicht nur das iPhone», sagte Cook. Es habe auch einen Quartalsrekord beim Mac, bei Wearables und bei Dienstleistungen gegeben. Kunden kombinierten ihre iPhones gern mit der Apple Watch. Im dritten Geschäftsquartal seien die Umsätze in China um 58 Prozent auf 14,76 Milliarden Dollar gestiegen.
Unter dem Strich verdoppelte sich der Nettogewinn nahezu auf 21,74 Milliarden Dollar. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten leidet Apple kaum unter den Lieferengpässen bei Halbleitern. Lediglich bei den Macs und iPads habe es einige Einflüsse gegeben, hiess es.
Wider Erwarten flachte die Nachfrage nach iPhones nicht ab. Stattdessen stiegen die Einnahmen – auch dank der neuen 12er-Modelle – um fast 50 Prozent auf 39,57 Milliarden Dollar. Sie lagen damit deutlich über den Analysten-Prognosen.
Alphabet mit sprunghaftem Gewinnanstieg
Die Google-Muttergesellschaft Alphabet hat dank starker Werbeeinnahmen während der Pandemie einen sprunghaften Anstieg ihres Gewinns gemeldet. Der Quartalsgewinn habe sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifacht, teilte Alphabet am Dienstag mit. Der Online-Gigant meldete einen Gewinn von 18,5 Milliarden Dollar, der Umsatz stieg im Vergleichszeitraum auf 61,9 Milliarden Dollar. Besonders schlugen sich bei Google die guten Zahlen der Videoplattform Youtube nieder.
Google gehört zu den Technologieunternehmen, die wegen der Corona-Pandemie von einer verstärkten Online-Nutzung der Verbraucher profitieren. Die Aktien von Alphabet stiegen nach der Veröffentlichung der Gewinnzahlen um mehr als vier Prozent.
Laut den Marktanalysten von eMarketer ist Google auf dem besten Weg, in diesem Jahr insgesamt 130 Milliarden Dollar an Werbeeinnahmen zu erzielen, was ein Anstieg von etwa 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeuten würde. Damit hätte der kalifornische Tech-Gigant einen Anteil von 28,6 Prozent am weltweiten digitalen Werbemarkt, während Facebook mit knapp 24 Prozent an zweiter Stelle liegt, wie die Marktforscher ermittelten.
Microsoft steigert Gewinn und Erlöse dank Cloud-Boom kräftig
Der anhaltende Boom des Cloud-Geschäfts hat Microsoft im jüngsten Quartal einmal mehr starke Geschäftszuwächse eingebracht. In den drei Monaten bis Ende Juni kletterten die Erlöse im Jahresvergleich um 21 Prozent auf 46,2 Milliarden Dollar.
Das teilte der Konzern am Dienstag nach US-Börsenschluss in Redmond mit. Der Nettogewinn nahm sogar um 47 Prozent auf 16,5 Milliarden Dollar zu. Damit wurden die Erwartungen der Wall-Street-Analysten klar übertroffen.
Microsoft konnte sich einmal mehr auf seine lukrativen Cloud-Services verlassen. Die Azure-Plattform, die zahlreichen anderen Unternehmen und Apps IT-Dienste und Speicherplatz im Netz bietet, steigerte den Umsatz um überraschend starke 51 Prozent.
Die PC-Sparte, zu der neben Windows-Software auch Hardware-Produkte wie die Spielkonsole Xbox und «Surface»-Tablets gehören, legte um 9 Prozent auf 14,1 Milliarden Dollar zu. Obwohl die Zahlen besser als erwartet ausfielen, reagierte die Aktie nachbörslich zunächst mit deutlichen Kursverlusten.
SDA/AFP/chk
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