«Die gesamte Welt» berät über Mali
Vertreter von 45 Staaten und Organisationen beraten in Brüssel über eine politische Lösung der Mali-Krise sowie über militärische Massnahmen. Unterdessen sind 1800 tschadische Soldaten in Kidal einmarschiert.

Mit einer Bitte Malis um weitere Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft hat heute in Brüssel eine Konferenz über die Lage in dem nordwestafrikanischen Land begonnen. Malis Aussenminister Tieman Hubert Coulibaly erhofft sich von der Konferenz Gespräche über die Zukunft seines Landes.
«Die gesamte Welt ist hier», sagte Coulibaly zu Beginn des Treffens. Deshalb solle über die Stabilisierung seines Landes gesprochen werden. «Wir hoffen, dass die internationale Gemeinschaft weiterhin mobilisiert bleibt.» Sein Land erwarte, dass sich die finanzielle Unterstützung für die afrikanische Mali-Truppe der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas und für die Streitkräfte Malis konkretisiere.
Islamisten aus wichtigen Städten vertrieben
Die Ecowas-Truppe soll die Regierungstruppen im Kampf gegen jihadistische Gruppen aus dem Norden des Landes unterstützen. Die EU-Mission soll Soldaten der malischen Armee ausbilden, sich aber nicht an Kampfhandlungen beteiligen. Die Vertreter von etwa 45 Staaten und Organisationen beraten in Brüssel über die Unterstützung des Militärs, vor allem aber über die notwendigen Schritte für eine politische Lösung.
Französische Truppen hatten am 11. Januar auf Bitte der Regierung in Bamako mit der Intervention in Mali begonnen. Die islamistischen Extremisten sind inzwischen vom französischen und malischen Militär aus den wichtigsten Städten des Nordens vertrieben worden.
1800 tschadische Soldaten in Kidal eingezogen
In die nordmalische Stadt Kidal sind nach französischen Angaben 1800 tschadische Soldaten eingezogen. Die Truppen sollten die ehemalige Islamisten-Hochburg sichern, teilte das Verteidigungsministerium in Paris heute mit. Die Franzosen seien weiterhin für die Kontrolle des Flughafens von Kidal zuständig. Die Stadt liegt 1500 Kilometer von der Hauptstadt Bamako entfernt.
In der Region sollen auch sieben französische Geiseln festgehalten werden. Nachdem die französischen Streitkräfte in kurzer Zeit die von den Islamisten kontrollierten Städte Gao und Timbuktu befreit hatten, versuchen die Franzosen gemeinsam mit der malischen und tschadischen Armee bereits seit Tagen, Kidal unter Kontrolle zu bringen. Dutzende Kampfflugzeuge bombardierten am Wochenende Trainings- und Versorgungszentren sowie Waffenlager rund um Kidal.
Jihadisten verhaftet
Unterdessen nahmen die französischen Behörden heute vier mutmassliche radikale Islamisten mit Verbindungen in die Sahelzone fest. Die Verhaftungen im Grossraum Paris stünden in Verbindung mit einem Mann, der «vor einigen Monaten an der Grenze zwischen Niger und Mali» in Gewahrsam genommen worden sei, sagte Innenminister Manuel Valls mehreren Fernsehsendern.
Bei den nun Festgenommenen handelt es sich demnach um drei Männer mit französischer und kongolesischer Staatsbürgerschaft und einen Malier. Nach Angaben aus Polizeikreisen werden die Männer verdächtigt, einem Netzwerk anzugehören, das islamistische Kämpfer in die Sahelzone entsendet. Die Gruppe sei «seit mehreren Monaten» beobachtet worden, sagte Valls.
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