«Die Fortschritte Europas sind dramatisch»
«Europa steht am Beginn eines Aufschwungs» – mit diesen Worten verbreitete Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank, am WEF Hoffnung.

Noch vor einem Jahr sei die Stimmung deutlich schlechter gewesen, sagte Draghi heute im Gespräch mit Philipp Hildebrand, dem ehemaligen Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank und heutigen Vizepräsidenten des Vermögensverwalters Blackrock. «Die Verbesserungen waren dramatisch.» Indem die Finanzmärkte beruhigt worden seien, haben man zahlreiche Risiken auch für die Peripherie entschärft, sagte der Notenbankchef. «Wir sehen den Beginn einer Erholung, die noch schwach, brüchig und unausgeglichen ist, aber es ist eine Erholung.»
Draghi hatte Mitte 2012 gesagt, er werde wenn nötig alle erdenklichen geldpolitischen Massnahmen zur Rettung der Einheitswährung einsetzen. Auch die Regierungen hätten mitgeholfen: «Die Finanzmärkte hatten den politischen Willen unterschätzt, den Euro zu einem Erfolg zu machen.»
Weitere Reformen nötig
Reformen kämen in ganz Europa voran: «Alle Länder brauchen Strukturreformen, jedes nach seiner Agenda», sagte Draghi. In den Peripherieländern geben es starke Fortschritte, doch sei die Arbeit noch nicht erledigt. Denn es gebe Kernländer in der Eurozone, die noch solche Reformen angehen müssten.
Klar sei, dass die Länder mit besonders hoher Jugendarbeitslosigkeit ihre Arbeitsmarktgesetze ändern müssten, und zwar so, dass junge Arbeitssuchende nicht benachteiligt würden. Den Stand der Reformen in Europa bewertete Draghi aber insgesamt als positiv.
Bei den europäischen Banken gebe es ebenfalls Anzeichen einer Verbesserung, sagte Draghi auf eine Frage Hildebrands. Die Lage sei besser als bei den krisenhaften Stresstests 2011. Eine neuer Stresstest für 132 europäische Banken in diesem Jahr werde sehr transparent sein: Ob Finanzinstitute im Szenario durchfallen könnten, sagte Draghi nicht.
SDA/ldc
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