Leserreaktionen«Die fehlende Solidarität der Hausärzte ist unglaublich»
Leserinnen und Leser äussern sich zu aktuellen Themen. Unter anderem zum Zögern der Hausärzte bei den Corona-Impfungen.

Zu «Viele Hausärzte zeigen kein Interesse am Impfen»
Das ist der absolute Knaller. Klagen wegen zu wenig Patienten während der Coronakrise, unter anderem weil die Patienten Angst haben, sich beim Arztbesuch anzustecken. Und nun das. Fehlende Solidarität und Gier zeichnen diese Ärzte, die sich der Verimpfung verweigern, aus. Unglaublich. Seit Jahren wird, so nebenbei, für nicht wirklich erbrachte Minuten zum Beispiel für «Aktenstudium in Abwesenheit des Patienten» viel Geld verdient. Alles einfach ärgerlich und des Arztgelöbnisses nicht entsprechend. Jürg E. Sachs, Interlaken
Wir möchten uns bei einem Hausarzt impfen lassen, denn in die Stadt zu fahren, ist für uns keine Option. Nun lese ich also in dieser Zeitung, dass die Hausärzte nicht am Impfen interessiert sind. Ob zu Recht oder Unrecht entzieht sich meiner Kenntnis der Situation. Meine Frau und ich sind in der Gruppe C. Seit dem 25. Januar sind wir angemeldet, haben aber natürlich keinen Impftermin erhalten. Am Donnerstagnachmittag kam nun die Botschaft, man könne sich anmelden. Aber: Wir konnten uns nicht anmelden. Am Karfreitag bis am Ostermontag arbeiten die armen Beamten dann nicht und so warteten wir den Dienstag ab. Da gab es ein Zeitfenster, in dem man sich anmelden konnte. Aber bei der Anmeldung hiess es schon wieder: «Keine Termine frei». Wir lassen seither den Computer eingeschaltet, aber es tut sich nichts auf der Webseite. Der Kanton Bern ist also in impftechnischer Hinsicht absolut katastrophal unterwegs. Andere Kantone machen es auf jeden Fall besser. Franz Schüpbach, Liebefeld
Viele Hausärzte wollten schon lange impfen, bekamen aber keine Impfdosen. Alle Impfwilligen, die auch lange warten mussten, sollen sich jetzt bei den Hausärzten melden. Ich vertraue darauf, dass sie ihre Patienten nicht noch länger warten lassen. Onlinekommentar von Paul Stettler
Die Patienten müssen nach der Impfung 15 Minuten überwacht werden und nehmen somit Platz in Anspruch, und dies für 24.50 Franken für insgesamt 20 bis 25 Minuten in einer sonst vollen Hausarztpraxis. Man rechne: Ertrag pro Sprechzimmer – 50 Franken pro Stunde. Normalerweise ist der Ertrag 180 Franken gemäss «Tarmed» und damit wird auch Miete und Personal bezahlt. Onlinekommentar von Beat Nyffenegger
Link zum Artikel: «Mehrheit der Hausärzte zeigt kein Interesse an der Impfoffensive»
Zur Kritik eines Lesers am AGR
Ich kann Leserbriefschreiber Marcel Schweizer gut verstehen, ich habe die Arroganz und Überheblichkeit des kantonalen Amts für Gemeinden und Raumordnung (AGR) kürzlich selbst erlebt. Da kommt so ein Bauinspektor und erklärt nach kurzem Rundblick: Sie haben kein Recht auf gedeckte Parkplätze. Auf dieses Verhalten schriftlich aufmerksam gemacht, verweigert Regierungsrätin Evi Allemann hartnäckig jedes persönliche Gespräch. Sie bewegt sich offensichtlich lieber da, wo Kameras und Mikrofone im Einsatz sind. Hier gibt sie dann so Sätze von sich wie: Man muss halt das Gespräch suchen, um Probleme lösen zu können. Wir Eigentümer von nicht landwirtschaftlich genutzten Liegenschaften ausserhalb der Bauzone werden nur noch schikaniert und gegängelt. Bei den Wahlen können wir ein Zeichen setzen. Ueli Neuenschwander, Wynigen
Link zum Leserbrief «Vielleicht würde sie uns gerne in Handfesseln sehen» von Marcel Schweizer
Zur Kritik eines Lesers an der SP und Christian Levrat
Was bei anderen Parteien selbstverständlich ist, verursacht ein beträchtliches Skandalisierungsgeschrei, wenn es die SP betrifft. Als der jetzt abtretende Urs Schwaller 2016 Postpräsident wurde, hat sich niemand aufgeregt, obwohl seine Parteikollegin Doris Leuthard die zuständige Bundesrätin war. Und solcherlei Beispiele gäbe es viele weitere. Leserbriefschreiber Lorenz Haberstich sollte die SP doch vielleicht besser an ihrer Politik messen. Als Beispiel könnte ihm etwa dienen, dass nun dank einer SP-Motion im Kanton Bern auch kleinere Betriebe Hilfe in dieser schwierigen Covid-Zeit beanspruchen dürfen und nicht nur die grossen, wie es vielen Bürgerlichen lieber wäre. Nicht die Ernennung von Christian Levrat ist verlogen, sondern die Empörung darüber. Roland Müller-Aebi, Co-Präsident SP Spiez
Link zum Leserbrief «Ist das noch glaubwürdig?» von Lorenz Haberstich
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