Projekt der BurgergemeindeDie Dorfgeschichte Brienz geht online
Die Burgergemeinde Brienz will die Dorfgeschichte aufarbeiten, weiterschreiben und zugänglich machen. Nun ist die entsprechende Internetseite aufgeschaltet.

«Als ich die ersten Fotos sah, da hat es mir den Ärmel reingezogen», lässt sich Rose-Marie Flück in einer Mitteilung der Burgergemeinde Brienz zitieren. Über 5000 Fotos sind im Rahmen des Projekts «Brienzer Dorfgeschichte» mittlerweile digitalisiert. Es sind überwiegend Schwarzweissbilder, allesamt von Brienz: historische Ansichtskarten, Dorforiginale wie Beckli Jost mit seiner Frau auf dem Motorrad, der Abbruch von Gussets Bonneterie, Bilder vom Lawinenwinter 1999, Klassen- und Familienfotos oder das noch kaum besiedelte Dorf.
«Brienzer Dorfgeschichte» soll gemäss Mitteilung Erinnerungen in Bild, Text und Videos festhalten und die aktuelle Geschichte weiterschreiben. Dazu wurde die Internetseite Brienzer-dorfgeschichte.ch erstellt, auf der ein Teil der Fotos und Dokumente veröffentlicht sind. Die Bilder können gezielt nach Stichworten durchsucht werden, beispielsweise anhand von Strassennamen oder Hotels, Jahreszahlen und Namen.
«Ein absoluter Glücksfall»
Sie sei immer wieder erstaunt, wie viele ältere Brienzerinnen und Brienzer ihre Erinnerungen noch schriftlich festhalten würden, äussert sich Projektleiterin Zora Herren in der Mitteilung. «Das ist ein absoluter Glücksfall für unser Vorhaben.» Als Beispiel nennt sie Martin Flück, der gerne in historischen Dokumenten stöbert und recherchiert und um sein erworbenes Wissen eine Geschichte schreibt. Oder Gedichteschreiber Erich Fischer, der in knackigen, pointierten Gedichten ein Stück Leben in Brienz festhält.

Marianne Imfeld hat die Geschichte «Wie die Planalp zu einem Restaurant kam», die Marie Huggler-Bossli im Jahre 2010 für sie aufgeschrieben hatte, für die Internetseite aufbereitet. Elisabeth Schild entdeckte im Archiv unter anderem einen handgeschriebenen Text von Friedrich Michel (1894 bis 1982) über seine Erlebnisse, als er in die Rekrutenschule einrücken musste, während der Grenzbesetzung.
Mitwirkende gesucht
«Wir wollen jedoch nicht nur zurückblicken», meint Zora Herren, «auch die aktuelle Geschichte soll weitergeschrieben werden, dafür suchen wir noch eine Person, die das gerne übernehmen möchte.» Die Arbeit, die das Team Brienzer Dorfgeschichte leistet, beruht auf Freiwilligkeit.

Neben konkreter Mitarbeit freut sich die Gruppe auch über weitere Dokumente von Einheimischen: Man hoffe, dass vorzu noch weitere Schätze vorbeigebracht würden. Die Dokumente werden eingescannt und den Besitzerinnen und Besitzern zurückgegeben. In naher Zukunft sei geplant, auch eine gedruckte Ausgabe zu schaffen, die gekauft werden könnte.
PD
Fehler gefunden?Jetzt melden.