Die Diabetes-Forschung wird ausgebaut
Die Universität Bern und das Diabetes Center schaffen vier Professuren. Sie wollen primär junge Forscherinnen anlocken.

Das noch junge Diabetes Center Berne (DCB) erhält vier Assistenzprofessuren. Finanziert werden sie über 12 Jahre mit jährlich 417'000 Franken. Dabei übernimmt die Universität Bern ein Viertel und das DCB drei Viertel der Kosten. Bezeichnet werden sie in der Medienmitteilung als «Assistenzprofessuren mit Tenure Track» – die Aussicht auf eine permanente Professur.
«Wir suchen explizit junge Forschende, denen wir eine akademische Laufbahn bieten wollen», erklärt Lukas Frösch, Geschäftsführer des Center. Auffällig ist, dass die Stellen nicht Stiftungsprofessuren genannt werden, obschon sie mehrheitlich vom Diabetes Center getragen werden.
«Drei der vier Professuren werden vom DCB finanziert – in diesem Sinne gestiftet – und eine Professur wird von der Universität finanziert», erklärt Nathalie Matter, Kommunikationsverantwortliche der Universität Bern. Somit könne man nicht von vier Stiftungsprofessuren sprechen. Zudem steuere die Universität bei allen Professuren weitere Leistungen bei, wie Räume oder Personalressourcen. «Es handelt sich immer um ein gemeinschaftliches Projekt», sagt Matter.
Die Rolle von Ypsomed
Hinter dem Diabetes Center Berne steht die Stiftung von Willy Michel, Verwaltungsratspräsident bei Ypsomed. Der Konzern stellt etwa Injektionssysteme für Diabeteskranke her. In der Stiftung engagiert sich auch dessen Sohn Simon Michel, aktueller Geschäftsführer von Ypsomed. «Die Unabhängigkeit zu Ypsomed ist gewährleistet», betont Frösch. Akademisch werden die Professuren bei der Universitätsklinik für Diabetologie, Endokrinologie, Ernährungsmedizin und Metabolismus am Inselspital angesiedelt. «Weder die Stiftung noch das DCB können Einfluss auf die Besetzung der Professuren nehmen», sagt Frösch. Diese obliegt der Universität.
Mit den Professuren wollen die Universität und das Diabetes Center gezielt auch weibliche Top-Nachwuchsforschende ansprechen. «Die Studienabgänger sind mehrheitlich weiblich, in der höheren Forschung sind Frauen aber dünner gesät», sagt Frösch. Man wolle einen Beitrag für die Gleichstellung leisten, aber sicher keine Quoten einführen, so der DCB-Geschäftsführer. Letztlich setze man immer noch auf die besten Leute. Am Diabetes Center Berne wird an Lösungs- und Therapieansätzen für die Zuckerkrankheit geforscht. Es positioniert sich zwischen Forschung und industrieller Entwicklung.
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