Die deutschen Elektronikriesen schwächeln
Die einst boomenden Elektronikketten Media Markt und Saturn schreiben erstmals seit längerer Zeit rote Zahlen. Europaweit sollen nun tausende Stellen abgebaut werden. Betroffen ist auch die Schweiz.

Europas grösste Elektronikketten Media Markt und Saturn haben erstmals seit zwei Jahren rote Zahlen geschrieben. Europaweit streichen sie 3000 Arbeitsplätze in der Verwaltung. Entlassungen soll es nach Angaben des Konzerns keine geben.
Die Stellenstreichungen erfolgten über die natürliche Fluktuation, hiess es am Dienstag bei Media-Saturn auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Betroffen seien alle Länder, in denen der Konzern Filialen habe - auch die Schweiz. Media-Saturn verzichtet darauf, den Stellenabbau in den einzelnen Ländern zu beziffern. Per Ende 2010 beschäftigte Media-Saturn in der Schweiz 1278 Angestellte.
Später Start ins Internetgeschäft
Grund für die derzeitige Schwäche sei unter anderem der späte Start ins Internetgeschäft, erklärte der Mutterkonzern Metro. Die Tochter Media-Saturn wies im zweiten Quartal einen operativen Verlust (Ebit) vor Sonderfaktoren von 44 Millionen Euro aus. Im zweiten Quartal 2010 hatte Media-Saturn noch einen Gewinn von 41 Millionen Euro verbucht.
Um den Anschluss an die Konkurrenz von Amazon und Co zu finden, startet Metro nun eine eigene Online-Strategie. Diese sieht eine Verzahnung des stationären Geschäfts mit den jeweiligen Online-Shops vor.
Um die Online-Strategie zu verkraften, muss Metro die Kosten senken. Von 2012 bis 2014 sollen auf Konzernebene eine halbe Milliarden Euro eingespart werden. Die beiden Elektronikketten beschäftigen insgesamt 68'000 Angestellte.
Preiskampf
Zu schaffen macht Media-Saturn auch der Preiskampf bei Fernsehern, DVD-Playern und bei anderer Elektronik. Um der wachsenden Konkurrenz durch das Internet Paroli zu bieten, planen Media Markt und Saturn überdies weitere Preissenkungen.
Die beiden Elektronikketten waren über viele Jahre die Wachstumslokomotive im Metro-Konzern. Seit einigen Quartalen verliert die Tochter aber an Boden. Bereits im Weihnachtsquartal 2010 hatte Media-Saturn die Anleger mit überraschend schlechten Zahlen geschockt.
Auch zwischen April und Juni musste die Metro-Tochter flächenbereinigt einen starken Umsatzrückgang verbuchen - vor allem in Deutschland. Im Vorjahr hatte die Fussballweltmeisterschaft mit einer starken Nachfrage nach Fernsehern noch die Kassen klingen lassen.
SDA/mrs
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