Die Buche landet in den Schwedenöfen
zunehmend Probleme mit dem Laubholz, vorab der Buche. Für sie finden sie kaum Absatz –
Das grösste Problem der Berner Waldbesitzer ist nicht das fehlende Grosssägewerk im Mittelland. «Drängender ist das Problem mit dem Laubholz», sagt Roger Schmidt, Leiter des Staatsforstbetriebs des Kantons Bern. Es geht vorab um die Buche, die wächst und wächst, obwohl die Schweizer Holzverarbeiter dafür keine Verwendung haben. Früher seien aus Buche etwa Möbel und Parkett hergestellt worden. Aber heute finde die Verarbeitung in China und Osteuropa statt, in der Schweiz sei der Absatz für Buchenholz schlecht, sagt Schmidt. Laut Stefan Flückiger, Geschäftsführer der Berner Waldbesitzer, ist es der «Ökophilosophie des Bundes» zu verdanken, dass in der Schweiz zunehmend Mischwälder wachsen, dass also nebst Nadelholz immer mehr Laubbäume gedeihen.«Aus ökologischer Sicht wird die Zunahme von Laubholz begrüsst», schrieb der Kanton Bern im «Nachhaltigkeitsbericht 2008»: «Zum einen nimmt die biologische Vielfalt zu, zum anderen verbessern Laubbäume die Qualität des Standortes: Das gefallene Laub führt dem Boden Nährstoffe zu.» Doch Flückiger kritisiert: «So schafft man Marktrisiken.» Immerhin verzeichnete in den letzten Jahren der Bereich Energieholz eine wachsende Nachfrage. Hier ist Buchenholz ideal, weil es einen viel höheren Energiewert hat als etwa Tannenholz. In viele Neubauten werden heute zur Unterstützung der Hausheizung wieder Zimmer- oder Schwedenöfen eingebaut. «Das Interesse und der Bedarf an Cheminéeholz stieg in den letzten Jahren stetig», bestätigt Heinz Studer, Förster der Burgergemeinde Niederbipp. Leider decke aber der Preis von durchschnittlich 160 Franken pro Ster für gesägtes Cheminéeholz den Waldbesitzern nur gerade die anfallenden Kosten. Auch Rudolf Schweizer, Förster für das Forstgebiet Seedorf, beobachtet eine gute Nachfrage nach Brennholz. Zum Teil werde Buchenholz aus seinem Gebiet sogar nach Italien exportiert und dort zu Brennholz verarbeitet. Auch Schweizer sieht für Brennholz mittlerweile genügend Absatzmöglichkeiten, doch die daraus generierte Wertschöpfung sei gering. Hauptgrund dafür sei die fehlende Nachfrage nach qualitativ guten Buchenstämmen. Zum Teil würden sogar die «Filetstücke» einer Buche zu Brennholz verarbeitet. Ein weiterer Grund für die zunehmende Nachfrage nach Energieholz ist laut den Förstern die steigende Anzahl von Holzschnitzelheizungen. Die neue Kehrichtverbrennungsanlage in Bern, die 2012 in Betrieb geht, wird zusätzliche 100000 Kubikmeter Holzschnitzel benötigen, um Wärme und Strom für die Stadt Bern herzustellen. sgs/nb>
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