Die Boeing 777 gilt als besonders sicher
Seit 18 Jahren steht die Boeing 777 im Einsatz, die Bruchlandung in San Francisco ist erst das zweite grössere Unglück mit diesem Flugzeugtyp. Die beiden Zwischenfälle weisen allerdings Gemeinsamkeiten auf.
Die Bruchlandung einer Boeing 777 der Fluglinie Asiana Airlines in San Francisco ist Experten zufolge erst der zweite grössere Unfall in den 18 Jahren, die dieser grossräumige Flugzeugtyp mit zwei Triebwerken im Dienst steht.
«Die 777 hat eine fantastische Bilanz», sagte Tom Haueter, der bis vergangenes Jahr bei der US-amerikanischen Nationalen Behörde für Transportsicherheit (NTSB) der zuständige Leiter für die Aufklärung von Luftfahrtunfällen war. Die beiden grösseren Unfälle einer Boeing 777 weisen ziemliche Ähnlichkeiten auf: Beide ereigneten sich just zu dem Zeitpunkt, als die Maschinen zur Landung aufsetzten.
Der erste dieser beiden Unfälle fand am 17. Januar 2008 auf dem Londoner Flughafen Heathrow statt. Eine Maschine der Fluglinie British Airways setzte gut 300 Meter vor der Landebahn auf und schlitterte anschliessend auf die Rollbahn. Dabei ging das Fahrwerk kaputt. 47 Menschen wurden verletzt. Spätere Untersuchungen ergaben, dass sich in hoher Flughöhe Eis im Treibstoff gebildet hatte, was letztlich den Zufluss zu den Triebwerken verhinderte.
Modell wurde nach Problemen angepasst
Bill Waldock, ein Experte für Luftfahrtunfälle, sagte, die Bilder der Bruchlandung in San Francisco hätten ihn stark an jenen Unfall aus dem Jahr 2008 erinnert. Die Maschine der Asiana Airlines «war gerade in der Anflugphase, und aus welchem Grund auch immer ging es schief», sagte Waldock, Direktor des Forschungslabors an der Luftfahrt-Universität Embry Riddle in Prescott im US-Staat Arizona.
«Es schien, als gingen sie den Landeanflug langsam an. Dann schnellte die Maschine plötzlich in eine extreme Höhe, als wollten die Piloten sie vom Boden fernhalten.» Man werde aber erst mehr Aufschluss bekommen, sobald die Daten des Flugschreibers vorlägen. Haueter zweifelte jedoch an, dass die Asiana-Maschine dasselbe Eis-Problem gehabt haben könnte wie die BA-Maschine 2008. Seitdem seien an der 777 Veränderungen vorgenommen worden, um diese Schwierigkeiten zu verhindern.
Für Langstreckenflüge über Wasser
Nach Meinung des Experten könnten verbesserte Sicherheitsstandards bei diesem Flugzeugtyp ein grösseres Unglück bei der Bruchlandung in San Francisco verhindert haben. Zwei der 307 Passagiere waren bei dem Unglück ums Leben gekommen.
In der Öffentlichkeit auch als die «Dreifache Sieben» bekannt, ist die 777 vorwiegend für Langstreckenflüge über Wasser konzipiert worden. Die in San Francisco verunglückte Maschine kam aus Südkoreas Hauptstadt Seoul. 1994 absolvierte eine 777 den Jungfernflug, 1995 ging der Typ dann in den Flugbetrieb. Bis Juni lieferte der US-Hersteller Boeing mehr als 1 100 Maschinen des Modells an Fluggesellschaften in der ganzen Welt.
SDA/fko
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