Die bestbeschützte Marathonläuferin
Die estnische Präsidentin Kersti Kaljulaid bestritt den New York Marathon – zwei bewaffnete Agenten des Secret Service mussten mitlaufen.

Berühmte Menschen zu beschützen, ist für Mitarbeiter des amerikanischen Secret Service Daily Business. Dass sie dabei ihre Zielpersonen auch während ganz alltäglicher Tätigkeiten begleiten ebenso. Nicht ganz alltäglich ist hingegen, wenn dies bedeutet, einen Marathon zu laufen. Genau so lautete der Auftrag am vergangenen Wochenende für die Agenten Mason Brayman und Bill Uher, als sie die estnische Präsidentin Kersti Kaljulaid am New York Marathon begleiteten.
Die 48-Jährige weilte unter anderem für Termine bei der UNO und an der Columbia University in den USA und kombinierte das Geschäftliche mit einer ihrer privaten Leidenschaften: dem Laufsport.
Die Agenten müssen für ihre sehr unterschiedlichen Aufträge per se fit sein, doch dass ausgerechnet die beiden ausgewählt wurden, war kein Zufall: Für Brayman war New York der 56., für Uher der 28. Marathon. Respekt hatten sie trotzdem vor der Aufgabe. «Auf den 26 Meilen kann vieles passieren», sagte Brayman in einer Mitteilung des Secret Service, «auch ohne die Sorge, einen Würdenträger beschützen zu müssen. In jedem Rennen kann es zu einem medizinischen Notfall oder einem physischen Zusammenbruch kommen.» Deshalb trugen die Agenten auch ein minimales medizinisches Notfallset auf sich, ebenso eine Waffe. Uher war im Juli vorinformiert worden, dass der Marathon-Auftrag auf ihn zukommen könnte, «das war für mich eine gute Ausrede, rauszugehen und zu trainieren.» Definitiv erfuhren die beiden aber erst vier Tage vor dem Start, dass sie in New York laufen würden.
Wettkampffoto live auf Twitter
Zusammen mit Kaljulaid machten sie sich am Sonntagmorgen in Staten Island auf den Weg. Wahrscheinlich war es Agent Uher, der kurz nach dem Start ein Bild der auf der Verazano-Brücke laufenden Präsidentin machte, das diese noch während des Laufs auf Twitter publizierte (im Hintergrund mit Visor zu sehen: Agent Brayman).
Rund vier Stunden später war die aussergewöhnliche Aufgabe für Brayman und Uher zu Ende. Bewaffnet waren sie noch nie einen Marathon gelaufen. Kaljulaid kam in 4:02 Stunden im Central Park an, als 15'392. von 52'700 Teilnehmern, und als 4004. Frau – die beiden Agenten dagegen tauchen in der Rangliste nicht auf. Die Estin hatte sich unter anderem mit vier Halbmarathon-Wettkämpfen für New York vorbereitet, unter anderem in der Hauptstadt Tallinn im September, wo sie beim Zieleinlauf gefilmt wurde:
In New York waren ihre Emotionen nach dem Zieleinlauf noch etwas grösser. Auf Twitter publizierte sie folgenden Tweet – und erhielt als Antwort unter anderem ein Selfie, das ein anderer Läufer mit ihr am Start gemacht hatte:
Während Kaljulaids Wettkampfsaison 2018 damit wohl zu Ende ist, steht zumindest für einen der beiden Secret-Service-Agenten der Saisonhöhepunkt erst noch bevor. Mason Braymans Ziel ist der Philadelphia-Marathon am 18. November. Dass ein weiterer Marathon so kurz vor dem eigentlichen Wettkampf nicht ideal ist, nahm er mit einem Schulterzucken hin: «Ich plante an diesem Tag sowieso einen Lauf über 16 Meilen (26 Kilometer). So wurden es halt noch 10 mehr.»
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