Die BDP braucht einen neuen Präsidenten
Enea Martinelli tritt als Präsident der kantonalen BDP zurück. Das Amt lasse sich nicht weiter mit seinem Beruf vereinbaren, sagt er.

An bis zu hundert Sitzungen reiste BDP-Präsident Enea Martinelli letztes Jahr von Interlaken in den Raum Bern. Nun ist ihm der Aufwand zu viel geworden: Wenige Wochen nach den kantonalen Wahlen hat er am Mittwoch seinen Rücktritt per Herbst 2018 bekannt gegeben. Er habe gemerkt, dass das Amt und sein 100-Prozent Job als Chefapotheker der Spitäler Frutigen Meiringen Interlaken AG kaum mehr unter einen Hut zu bringen seien. Zudem habe er nach den Wahlen mit dem Erhalt der Fraktionsstärke seiner Partei ein wichtiges Ziel erreicht.
Martinelli übernahm das Amt im Oktober 2015 von Heinz Siegenthaler und war der erste BDP-Präsident, der zuvor nicht Mitglied der SVP gewesen war. Die Partei hatte in den letzten Jahren mit Personalproblemen zu kämpfen. Eines der Hauptanliegen Martinellis war es denn auch, die Mitglieder zur Weiterarbeit zu motivieren. Die Partei wird deshalb für seine Nachfolge wohl eher jüngere Kräfte einbinden wollen, anstatt die Altgedienten vorzuschicken. Zurzeit sucht die Geschäftsleitung diese Nachfolge. Die Wahl wird am 5. September erfolgen.
In der Poleposition dürfte Vize-Parteipräsident Jan Gnägi stehen. Der 27-jährige Grossrat aus Jens ist seit 2008 bei der BDP. «Es ist von Vorteil für einen Präsidenten, wenn er auch im Grossen Rat ist», sagt Martinelli. Er war 2014 beim Aderlass der BDP abgewählt worden. Ebenfalls eine mögliche Kandidatin dürfte BDP-Fraktionschefin Anita Luginbühl sein. Führungserfahrung bringen zudem die neu gewählten BDP-Grossräte Francesco Rappa (Burgdorf) und Peter Gerber (Schüpfen) mit. Rappa ist Geschäftsführer der Immobilienfirma Lubana AG, Gerber ist Direktor des Wohn- und Pflegeheims Frienisberg und war zuvor Direktor des Tiefenauspitals.
Martinelli wird in der BDP bleiben. Für gewisse Ämter steht er als erster Ersatz auf der Liste: Würde Nationalrat Hans Grunder wie angekündigt in dieser Legislatur zurücktreten, käme Martinelli zum Zug. Auch an erster Stelle stünde er, wenn Grossrats-Fraktionschefin Anita Luginbühl zurücktreten würde. Ob er die Ämter annimmt, wenn es so weit kommt, kann Martinelli noch nicht sagen. «Das entscheide ich, wenn es zu entscheiden ist.»
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