Die Bäckerei ist vorerst gerettet
Die Stiftung Lebensart übernahm Anfang Jahr die Bäckerei Rüegger. Silvia Rüegger bleibt der Kundschaft erhalten. Sie wird auch in Zukunft im Laden sein.

Mindestens die nächsten vier Jahre soll die Bäckerei in Bärau weiterbestehen, auch wenn die aktuellen Betreiber, Silvia und Werner Rüegger, aufhören.
Ihren Anfang nahm die Geschichte 1952, als Walter Rüegger den Betrieb gründete. «Wir haben das Geschäft von einem Tag auf den anderen übernommen, als mein Schwiegervater 1986 plötzlich verstarb», sagt Silvia Rüegger, die ursprünglich Coiffeuse gelernt hatte.
Jetzt, nach dreissig Jahren harter Arbeit in der Backstube, freut sich ihr Mann, Werner Rüegger, in Pension zu gehen. Der Sohn wäre als Nachfolger infrage gekommen, denn auch er ist gelernter Bäcker-Konditor-Confiseur. «Da er aber einen gut bezahlten Job im Kader einer grossen Lebensmittelfirma hat, möchte er das kleine Geschäft nicht übernehmen», erklärt Silvia Rüegger.
Schlaflose Nächte
Und so verbrachte sie schlaflose Nächte mit dem Gedanken daran, dass nun auch das letzte Geschäft in Bärau geschlossen würde. «Erst in vier oder fünf Jahren wird die neue Markthalle der Stiftung Lebensart eröffnet, in welcher eine Bäckerei geplant ist», blickt sie voraus.
Als dann schliesslich auch feststand, dass die Bäckerei Eichenberger in Langnau das Geschäft nicht als Filiale übernehmen möchte, freute sich die Familie Rüegger umso mehr über die von der Stiftung Lebensart vorgeschlagene Kooperation.
Und so übernahm die Stiftung die Bäckerei und ihre elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter per 1. Januar 2018. Die offizielle Schlüsselübergabe findet mit einem Anlass zur Neueröffnung heute Samstag statt.
Liegenschaftsbesitzerin Silvia Rüegger bleibt dem Geschäft nicht nur als Vermieterin erhalten: Sie wird ihre Tochter Franziska Wittwer, die als Leiterin Verkauf der Dorfbäckerei amtet, vertreten. Die 42-jährige gelernte Bankkauffrau kümmerte sich schon in den Jahren zuvor um die Büroarbeiten der Bäckerei. «Für die Kunden und Mitarbeitenden ändert sich vorerst nichts», sagt Silvia Rüegger.
Bisheriges bleibt
Der Betrieb sei vor allem für seine Meringues, Bettmümpfeli und Nussgipfel über das Emmental hinaus bekannt. «Die Rezepte haben wir alle an die Stiftung Lebensart weitergegeben.» So werden die bisherigen Produkte auch künftig angeboten und unter anderem an das Restaurant auf dem Napf geliefert.
Nur den «Znüni-Cher» nach Langnau könne sie künftig nicht mehr anbieten. «Dass ich den nach vierzig Jahren nicht mehr machen werde, gibt mir schon ein bisschen zu denken», sagt Silvia Rüegger.
Kunst statt Backware
Und die Geschäftsfrau hat bereits Ideen, wie die Backstube künftig genutzt werden könnte, falls die Bäckerei in vier oder fünf Jahren geschlossen wird. Diese möchte sie aber noch nicht verraten. «Und auch für den jetzigen Verkaufsladen habe ich Ideen: ein kleines Kaffee, das Platz für Handwerks- und Malerausstellungen bietet», verrät Silvia Rüegger ihre Träume.
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