Interview mit Sonja Reichen«Die Amtsmüdigkeit machte mich dünnhäutig»
Sonja Reichen tritt am Politforum Thun auf. Die frühere Oberhofner Gemeindepräsidentin bietet heutzutage Lebenscoachings an. Ein Gespräch über Stress, Haifische und den inneren Kern.

Sie werden am Politforum in Thun zum Thema «Gemeindepolitik – kurz vor dem Herzinfarkt!?» sprechen. Wie oft standen Sie selbst als Gemeindepräsidentin von Oberhofen kurz vor dem Herzinfarkt?
Wahrscheinlich ein paar Mal. Ich hatte damals eine 80%-Stelle in Bern in einer Kanzlei, die ich zusammen mit meinem Bruder aufgebaut hatte. Für unsere Klienten war ich quasi 24 Stunden erreichbar. Auf der anderen Seite war das Gemeindepräsidium auch nicht wirklich steuerbar. Man hängt viel am Telefon, beantwortet Mails. Solange alles normal lief, verursachte dies positiven Stress. Wenn aber die Wutbürger – die es in allen Gemeinden gibt – hinzukamen, bremste mich dies aus.