1:4-Niederlage in KlotenDiDomenico führt den SCB ins Verderben
Der SC Bern hat alles im Griff, bis sich Topskorer Chris DiDomenico zu einem unnötigen Foul hinreissen lässt. Jetzt kommt es am Samstag in der Posfinance-Arena gegen Kloten zum Showdown.

Nach 21 Minuten schleudert SCB-Coach Toni Söderholm ein paar nicht druckreife Worte in die Richtung der beiden Head-Schiedsrichter Daniel Piechaczek und Micha Hebeisen. Der Grund? Der Berner Topskorer Chris DiDomenico wird wegen eines Ellbogenchecks in den Kopf- und Nackenbereich des Kloteners Flurin Randegger mit einer Fünfminuten-Strafe belegt. Aus Sicht der Berner ein zu harter Entscheid, auch wenn die Unparteiischen nach minutenlanger Videokonsultation immerhin auf einen Restausschluss verzichten. Allerdings gehört die Aktion des Kanadiers schlicht in die Kategorie «unnötig». Wohl ein Revanche-Akt, nachdem Randegger und DiDomenico im ersten Drittel bereits verbal aneinandergeraten sind.
Den SCB kommt die Unterzahl teuer zu stehen. Als DiDomenico die Strafbank wieder verlassen kann, liegen die Gäste 0:2 zurück. Erst trifft David Reinbacher mit einem Schuss von der blauen Linie. Dann doppelt Jonathan Ang 51 Sekunden später nach, profitiert dabei von einem Abpraller bei Philip Wüthrich. Dass ein Nachschlagen des Kloteners Marc Marchon wenig später ohne Folgen bleibt, sorgt auf der Berner Bank erneut für rote Köpfe.
Checks und Schlägereien
Immerhin: Nach 29 Minuten bekommen die Berner, die nun mit der Wut im Bauch den Anschlusstreffer suchen, eine erste Überzahlgelegenheit zugesprochen, nachdem sich Klotens Peltonen nur noch mit einem Foul zu helfen weiss. Dominik Kahun verkürzt. Und dann bietet sich DiDomenico sogar die Gelegenheit, seinen Fauxpas wieder gutzumachen. Er kann alleine auf Juha Metsola losziehen, scheitert aber am finnischen Schlussmann und dem Pfosten.
Das Spiel wird von Minute zu Minute ruppiger. In der Hauptrolle: Natürlich DiDomenico und Klotens Provokateur Marchon. Die Beiden teilen sich auch in den Kabinengängen noch Nettigkeiten aus. Als Axel Simic das Spiel im letzten Drittel mit dem 3:1 und nach einem Scheibenverlust DiDomenicos entscheidet, brechen alle Dämme.
Checks um Checks werden ausgeteilt. Und immer dann, wenn DiDomenico angegangen wird, bricht das Publikum am Schluefweg in Begeisterung aus. Immer wieder müssen die Unparteiischen die Partie nach Prügeleien unterbrechen. Marchon heizt nach einer Schlägerei mit Romain Loeffel beim Gang zur Strafbank das Publikum noch zusätzlich an. Und lässt sich feiern.
Der SCB muss sich an der eigenen Nase nehmen. Er hat das Spiel, nachdem er im ersten Drittel nur drei Schüsse zugelassen hat, unnötig aus der Hand gegeben. Nun hat er am Samstag abermals das Messer am Hals. Und muss gewinnen, will er das Saisonende verhindern und ins Playoff einziehen.

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