Dick Marty will offenbar nicht mehr
Laut der Tessiner FDP will Ständerat Dick Marty bei den Wahlen im Herbst nicht mehr kandidieren. Dagegen wird FDP-Präsident Fulvio Pelli für die grosse Kammer antreten – zum fünften Mal.
Das Kantonskomitee sei von Marty schriftlich über diesen Entscheid informiert worden, bestätigte das Sekretariat der Tessiner FDP am Freitag entsprechende Berichte von Medien in dem Kanton. Aus diesem Grund haben die Tessiner Freisinnigen am Donnerstagabend in einer Versammlung darauf verzichtet, Dick Marty für eine weitere Kandidatur als Ständerat ihr offizielles Einverständnis auszusprechen.
Dieser Erklärung wäre laut den Statuten der Partei notwendig gewesen, da Marty der Bundesversammlung schon mehr als vier Legislaturperioden angehört. Der Tessiner Politiker war am Freitag wegen eines Aufenthalts im Ausland für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Einflussreicher Parlamentarier
Der im Jahr 1945 geborene Marty vertritt den Kanton Tessin im Ständerat seit 1995. Er ist unter anderem Mitglied der Kommission für Wirtschaft und Abgaben sowie der Kommission für Rechtsfragen. Zudem ist Marty Abgeordneter des Europarats.
Dort legte er Anfang Jahr einen international beachteten Bericht über Organhandel im Kosovo ab. Im Bericht erhob Marty schwere Vorwürfe unter anderen gegen den heutigen Regierungschef Kosovos Hashim Thaci, die ihm auch scharfe Kritik aus dem Land eintrugen.
Noch ein Anlauf für Fulvio Pelli
FDP-Präsident Pelli hingegen wird erneut für einen Sitz im Nationalrat kandidieren. Die Tessiner Kantonalpartei stimmte einer Ausnahme zu. Wie Marty hat auch Pelli hat schon vier Mandate erhalten; er ist seit 1995 im Nationalrat.
Pelli habe allerdings nicht um ein mögliches fünftes Mandat gebeten, sondern nur um die Möglichkeit einer Kandidatur, sagte der Tessiner FDP-Nationalrat Ignazio Cassis am Freitag gegenüber dem Westschweizer Radio RSR. Für Pelli sei es als Parteipräsident wichtig, selbst an der Wahlkampagne teilzunehmen.
An der Versammlung der Kantonalpartei hatte Pelli gemäss Cassis angekündigt, aus dem Nationalrat auszuscheiden, sobald er das Parteipräsidium abgibt. «Ich denke, dass er sich spätestens nach zwei Jahren – 2012 oder 2013 – zurückziehen wird», sagte Cassis. Pelli war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
SDA/raa
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