Tod von deutschem SpitzenpolitikerBundestagsvize bricht im TV zusammen und stirbt
Der 66-jährige Thomas Oppermann ist am Sonntag unerwartet verstorben. Der SPD-Politiker war zuvor bei TV-Arbeiten mit dem ZDF zusammengebrochen.

Mit Bestürzung haben die SPD und andere Parteien auf den Tod von Bundestags-Vizepräsident Thomas Oppermann reagiert. Der 66-Jährige sei am Sonntag plötzlich und unerwartet gestorben, teilte Parteichef Norbert Walter-Borjans via Twitter mit. «Wir sind tief erschüttert und trauern mit seinen Angehörigen.» SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz sagte, die SPD verliere einen leidenschaftlichen und kämpferischen Genossen. Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte, sie sei bestürzt und traurig. Sie habe Oppermann über viele Jahre als verlässlichen und fairen sozialdemokratischen Partner in grossen Koalitionen geschätzt.
Oppermann war am Sonntag bei Dreharbeiten für die ZDF-Sendung «Berlin direkt» zusammengebrochen – nach Angaben des Senders kurz, bevor er live in die Sendung geschaltet werden sollte. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht. Dort verstarb er. Der Niedersachse war 2013 bis 2017 Fraktionschef der SPD im Bundestag und damit eine der einflussreichsten Führungspersonen in der damaligen Koalition aus Union und SPD. Der Jurist war immer wieder im Gespräch als möglicher Innenminister, kam bei der Regierungsbildung aber nicht zum Zug.
Oppermann wollte sich «neue Projekte vornehmen»
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich verwies auf Oppermanns «beherzte und zupackende Art», die ihn zu einem aussergewöhnlichen Politiker gemacht habe. SPD-Chefin Saskia Esken verwies darauf, dass Oppermann erst Ende August angekündigt hatte, bei der kommenden Parlamentswahl im Herbst 2021 nicht erneut antreten zu wollen. «Nach 30 Jahren als Abgeordneter im Niedersächsischen Landtag und im Deutschen Bundestag ist für mich jetzt der richtige Zeitpunkt, noch einmal etwas anderes zu machen und mir neue Projekte vorzunehmen», hatte er erklärt.
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer sprach seiner Frau und seinen Kindern ihr Mitgefühl aus. CSU-Chef Markus Söder sprach von einem Schock. Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus erklärte, seine Fraktion trauere um einen «leidenschaftlichen und kämpferischen Demokraten».
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