Des Ex-Profis Saison-Vorfreude
damaligen EHC Solothurn
Björn Guazzini wirkt sehr zufrieden. «Momou, mir geits gäbig», sagt er in breitem Emmentaler Dialekt auf die Nachfrage nach seinem Befinden. «Momentan bin ich sehr viel am Arbeiten und auch sehr viel am Trainieren.» Der gelernte Maurer ist im Geschäft seines Vaters angestellt, wo er nebst den Maurerarbeiten auch immer wieder mit Aufgaben im Gartenbau konfrontiert wird. Er arbeitet zu hundert Prozent, weshalb nebst den Trainingseinheiten nicht mehr viel Freizeit bleibt. «Wir trainieren in der Regel vier Mal die Woche, dazu kommen meist ein bis zwei Spiele.» Zusammengefasst könne er sagen, dass er normalerweise am Mittwoch und am Sonntag eishockeyfrei sei. «In dieser Zeit gehe ich sehr gerne fischen oder treffe mich mit Kollegen zum Jassen.» Das zeigt, wie ruhig und ausgeglichen Guazzini ist. So würde man ihn nicht immer charakterisieren, wenn man ihn auf dem Eis sieht. Da wirkt er sehr engergiegeladen und wirblig. Allerdings streicht er gerade auch heraus, dass er dank dem Eishockey gelernt habe, seine Emotionen unter Kontrolle zu haben. Mit dem Start der Meisterschaft beginnt auch für den Recherswiler eine strenge Zeit. Mit den Huttwil Falcons, wie der EHC Napf seit dieser Saison offiziell heisst, steigt er bereits in seine fünfte Saison, dies mit einem neuen Trainergespann. Alfred Bohren fungiert neu als Cheftrainer, Samuel Balmer wird ihn assistieren. «Alfred kannte ich bereist aus Langnauer Zeiten, und als ehemaliger Nationalspieler war mir natürlich auch Sämu nicht fremd.» Guter Dinge Das Sommertrainig sei sehr intensiv gewesen, erzählt uns Guazzini. «Wir konnten auch sehr früh auf Eis trainieren.» Somit müsste man gut vorbereitet sein auf die kommende Saison. Die Huttwil Falcons sollen kurz- oder mittelfristig ein NLB-Team sein. «Mit diesem Team sollte der Aufstieg schon das Ziel sein», sagt Guazzini. «Allerdings müssen erst alle Spiele gespielt werden, und es kann viel passieren. Vor Verletzungen ist keine Mannschaft gefeit. Sie können aber einen grossen Einfluss auf den Verlauf der Meisterschaft haben.» Mit sieben, teils namhaften Zuzügen haben sich die Falcons auch in der Breite verstärkt. Einer dieser Zuzüge ist Bruno Brechbühl, der Guazzini während der Vorbereitung am meisten beeindruckt hat. «Mir war bereits vor der Verpflichtung Brunos bewusst, dass er uns weiterbringen würde, schliesslich kannte ich auch ihn aus meinen Langnauer Zeiten.» All diese Langnauer Bekannten waren auch ausschlaggebend dafür, dass er nach seiner Nationalliga-Zeit nicht bei Zuchwil gelandet ist. «Dort kenne ich fast niemanden mehr.» Dass er selbst es damals in Langnau nicht gepackt hatte, ist für ihn einfach zu erklären. «Ich hatte zu wenig Skorerpunkte.» Er hat ab August jeweils als Profi gelebt, trotzdem hat es nicht gereicht. Die üblichen Verdächtigen Nun soll es mit den Huttwil Falcons zu einer Rückkehr in die Nationalliga reichen. Als grösste Konkurrenz sieht er mit Wiki, Lyss, Unterseen und Zuchwil die Spitzenteams der letzten Saison und prophezeit so wieder eine breite Spitze. Dass Zuchwil trotz nicht ganz so namhafter Verstärkungen immer wieder vorne mitspielt, sei mit hungrigen Nachwuchsspielern erklärbar. «Dies ergibt mit den Routiniers eine gute Mischung.» Mittlerweile ist Björn Guazzini 30 Jahre alt, über seine sportliche Zukunft hat er sich noch kaum Gedanken gemacht. «Ich bin mit Spass bei der Sache. So lange das so ist, werde ich spielen.» Bis 42 werde er aber nicht auf dem Eis stehen. Aktuell schliesst er aus, einmal als Coach zu wirken. «Vorderhand ist es das Ziel, das Geschäft meines Vaters zu übernehmen. Solange ich so grossen Aufwand für Eishockey betreibe, ist das aber nicht möglich.» Rolf Kirchhofer >
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