Überraschung im HallenstadionDer ZSC, Lieblingsgegner der SCL Tigers
Zum dritten Mal hintereinander gewinnen die Langnauer das Schlussdrittel gegen die Zürcher 3:0, zum dritten Mal machen sie aus einem Rückstand einen Sieg. Diesmal gibts ein 3:1.

Die SCL Tigers, die gegen die ZSC Lions in drei Duellen hintereinander die dritten Drittel zusammengezählt 9:0 gewinnen. Wer auf so was wettet, würde für verrückt erklärt. Doch den Langnauern gelang dieses Kunststück tatsächlich. Erneut drehten sie einen nach 40 Minuten eingehandelten Rückstand gegen die hoch favorisierten Zürcher, gewannen diesmal mit 3:1.
In der Tabelle mögen die Teams Welten trennen. Doch wenn sie in dieser Saison aufeinandertreffen, wird es für die Zürcher stets mühsam. Auch für Direktduell 5 galt dies. Zuvor hatten die Lions zweimal gewonnen (2:1 und 4:1 mit vier Toren im Schlussdrittel), danach trotz 3:1- und 3:0-Führungen (3:5, 3:4 n.V.) zweimal verloren.
Diesmal hielten taktisch disziplinierte Langnauer bis nach der Spielmitte das 0:0. Es begann zwar ernüchternd, als die Zürcher Prassl und Lasch schon sehr früh Topchancen vergaben. Doch danach gelang es den Emmentalern, den Gegner vom eigenen Tor meist fernzuhalten.
Die Chance vor dem 1:0
Die Lions konnten zwar häufigen Puckbesitz für sich reklamieren, die wenigen Schüsse und Chancen der Langnauer hatten es aber oft in sich: Julian Schmutz traf im Startdrittel die Latte, Verteidiger Frederico Lardi stocherte im Mittelabschnitt um ein Haar den Puck zur 1:0-Führung ins Tor.
Was nach 33 Minuten passierte, war darum ein wenig ironisch. Die Tigers hatten gerade ihren bis dahin besten Gegenangriff lanciert und waren zu einer 2-gegen-1-Chance gekommen. Nur Sekunden, nachdem Rihards Melnalksnis sein erstes NL-Tor verpasst hatte, schossen die Lions das 1:0. Es war kein Überzahl-Konter, Langnaus Backchecking hatte erneut funktioniert, nicht aber die Zuordnung: Passgeber Sven Andrighetto zog mehrere Tigers auf sich, Torschütze Tim Berni tauchte allein im Slot auf.

Doch die Langnauer liessen den Kopf nicht hängen. Sie kamen im Schlussdrittel durch Maxwell bald zu einer Ausgleichschance und fünf Minuten später zum 1:1. Marcus Nilsson bewies gute Spielübersicht, als er mit seinem Pass Anthony Huguenin fand, der den Puck wuchtig ins Tor drosch. Danach hatten die Tigers mehrfach Glück: Die Lions trafen innert Kürze zweimal die Torumrandung.
Und vor allem verhielten sich die Zürcher fünf Minuten vor Schluss stümperhaft. Als eine Strafe gegen Langnaus Alexei Dostoinov zu Ende ging, warnte Goalie Ludovic Waeber mit dem üblichen Klopfen des Stocks. Doch das kümmerte seine Vorderleute nicht, der Puck gelangte tatsächlich zum Tigers-Stürmer, der einen 3-gegen-1-Konter zum 1:2 abschloss. Jules Sturny mit dem Schuss ins leere Tor machte wenig später alles klar, und die Langnauer konnten zufrieden feststellen: Der ZSC, er liegt uns.
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