Der Zeit auf der Spur
«Lilie des Todes» überschreibt Arthur Maibach sein fünftes Büchlein zur Reihe Spiezer Veröffentlichungen zu Geschichte und Heimatkunde. Ein Krimi seis nicht gerade, sagt er, doch tragisch sind seine Geschichten allemal.

Einen besseren Zeitpunkt hätte Arthur Maibach für die Vernissage für seine «Uhren-, Zeit- und andere Geschichten» im nachbarlichen «Blumengarten» von Paula Messerli nicht wählen können. Wird doch nächstes Wochenende die Zeit umgestellt; Entschuldigung, werden die Uhren zurückgestellt.
Denn an der Zeit kann seiner Überzeugung nach weder jemand herumwerkeln noch kann sie gemessen oder gar begriffen werden. Das sagt ausgerechnet er, der in seinem Atelier Art-Uhr täglich wertvollen und weniger wertvollen Uhren wieder Leben einhaucht. Wobei er sie bewusst restauriert, aus Respekt vor ihren Erbauern aber niemals umbaut.
«Lilie des Todes» verweist auf die Dramatik von Maibachs Erlebnissen im Umgang mit Uhren und ihren Eigentümerinnen und Eigentümern. Die Lilien zieren die Umrandung einer 250-jährigen Uhr, die im Buch akribisch ihre Geschichte in Ichform erzählt und deren Lilien in der Umrandung verfremdet werden mussten, um Erbauer und Besitzer vor dem Tod zu bewahren.
Der Autor selber spricht vom Atelier als Ort der Begegnung, wo geplagte Menschen beim Ticken der Uhren zur Ruhe kommen. Beim Ticktack, das ihn zum Philosophieren und Hinterfragen anregt. Wen wunderts, gelangte er dabei zur Überzeugung vom «Grossen Irrtum im Umgang mit der Zeit». «Gehen wir mit der Zeit um, oder sie mit uns?», fragt er. Eine mögliche oder unmögliche Antwort überlässt er der Leserschaft. Auch wenn er, wie die Lektorin Gabriela Hofstetter sagte, vom Zeitgeschehen schon immer fasziniert gewesen sei, obwohl Zeit niemals fassbar sei.
Arthur Maibach: «Lilie des Todes, Uhren-, Zeit- und andere Geschichten, Anekdoten aus meinem Uhrenatelier», 85 Seiten, Redirama Verlag 2017, ISBN 978-3-96103-253-2, 15 Franken, erhältlich bei Art-Uhr, Gartenstrasse 3, 3700 Spiez und im Buchhandel.
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