Der Weg zum Weltkurort
«Gstaad – Der Weg zum Weltkurort»: So lautet der Titel des neuen Buches von Gottfried von Siebenthal. Es stellt die Geschichte des bekannten Touristenortes auf 404 Seiten dar.

Weshalb wurde Gstaad weltbekannter Touristenort und nicht Saanen? Warum wurde weltweit die erste Sesselbahn in Gstaad gebaut? Weshalb ist 35 eine magische Zahl für Gstaad? Fragen, die von Autor Gottfried von Siebenthal an der Buchvernissage seines dritten Gstaad-Buches beantwortet wurden.
Als 1905 mit der neu gebauten Eisenbahnstrecke die ersten Touristen nach Gstaad kamen, war dies zugleich der Anfang einer eindrücklichen Verwandlung des Bauerndorfes zum Weltkurort.
Dank Pioniergeist und Visionären entstanden viele Hotels, unter anderem das Palace Hotel, sowie diverse Internate. So kam die Welt nach Gstaad – und sein Name als Touristenort wurde in die weite Welt hinausgetragen. Saanen, in der Zwischenzeit auch charmant autofrei geworden, blieb hingegen das politische Herz der Gemeinde.
Es begann auf dem Estrich
An der Buchvernissage im Landhaus Saanen konnte Moderatorin Andrea von Siebenthal (Tochter des Autors) viele interessierte Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Saanen begrüssen und liess gleich ihren Vater zu Wort kommen.
Gottfried von Siebenthal stiess per Zufall als Zwölfjähriger im Estrich seines Elternhauses auf Unmengen von Postkarten. Weil ihn viele Motive interessierten, holte er sich Informationen bei alten Nachbarn, die ihm manch eindrückliche Ereignisse der Vergangenheit schilderten.
Er sammelte weiter Postkarten, Fotos, hielt das Gehörte schriftlich fest, doch erst 2002 erschien aus seiner reichhaltigen Sammlung das erste Gstaad-Buch, dem fünf Jahre später das zweite folgte.
Das neue Buch ist eine überarbeitete, aktualisierte Version des längst vergriffenen ersten Buches, welche die Gstaader Geschichte nun vollständig bis zur heutigen Zeit erzählt. Es umfasst 15 zusätzliche Kapitel und wurde mit rund 130 Fotos ergänzt.
Es dauert immer 35 Jahre
In den Anfängen des Tourismus spielten Eisbahnen eine wichtige Rolle; deren sechs gab es auf dem Gemeindegebiet, die grösste umfasste 12 000 Quadratmeter.
Die Pension Alpenblick im Ebnit bei Saanen (Gstaad existierte damals auf der Landkarte nicht!) vermietete Zimmer für Gäste. Die erste Sesselbahn der Welt fuhr im Sommer 1946 auf den Wasserngrat, im Winter mit Feldmarschall Montgomery als Werbeträger.
Gstaad-Kenner von Siebenthal sieht den Aufschwung des Tourismus bei der MOB, die nach 35 Jahren Kampf 1905 erstmals Gäste nach Gstaad brachte. «35 Jahre lang brauchte es auch, bis endlich der Standort der Kunsteisbahn festgelegt wurde oder bis 1997 die Umfahrungsstrasse eingeweiht werden konnte», blickt der Autor in die Vergangenheit. Sein Wunsch für die Zukunft: «Dass es nicht 35 Jahre dauert, bis die Gstaad Music Hall steht!»
Gemeindepräsident Toni von Grünigen und Tourismusdirektor Sébastien Epiney überbrachten Dankesworte. Für den Touristiker ist Gstaad einzigartig, vor allem «wegen des autofreien Ortskerns», der zu einem grossen Teil der Hartnäckigkeit Gottfried von Siebenthals zu verdanken ist. Umrahmt wurde der würdige Anlass von den «Riedhubel-Jodlerinnen».
«Gstaad – der Weg zum Weltkurort»: ISBN 978-3-03818-172-9.Der Autor: Gottfried von Siebenthal (1946) führte 40 Jahre lang das 1872 gegründete Familienunternehmen Von Siebenthal Cookshop. Bereits 2002 und 2007 brachte er zwei Bücher über Gstaad heraus.
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