Corona-Krise in NicaraguaDer unsichtbare Präsident
Ausgerechnet in der Krise ist Nicaraguas Staatsoberhaupt Daniel Ortega abgetaucht. Derweil werden im Land nach wie vor Massenveranstaltungen durchgeführt.

Am 12. März wählte sich Daniel Ortega zum letzten Mal in eine Konferenz mit anderen Staatsoberhäuptern aus Zentralamerika ein. Es ging um das Coronavirus, die Region registrierte damals gerade die ersten Fälle. Seitdem sind die Infektionszahlen unaufhörlich gestiegen, Nicaraguas Machthaber dafür aber spurlos verschwunden. Weder im Fernsehen zeigt sich Ortega noch bei Veranstaltungen oder auch nur der Beerdigung eines engen Weggefährten. Die Menschen in Nicaragua fragen sich nun, wo ihr Präsident wohl ist: im Bett, in Quarantäne – oder doch im Jenseits?