Gemeindeversammlung in BolligenDer «unfreundliche Eingang» soll aufgewertet werden
Wie sieht das Areal beim RBS-Bahnhof Bolligen in Zukunft aus? Am Dienstag stand die mögliche Höhe der Gebäude im Zentrum einer emotionalen Debatte.

Die Gebäude beim RBS-Bahnhof in Bolligen sind in die Jahre gekommen. «Es ist ein unfreundlicher Eingang ins Dorf», sagte Gemeindepräsidentin Kathrin Zuber (FDP). Das Areal stelle für Bolligen eines der wichtigsten Entwicklungsgebiete dar und biete viel Potenzial für ein attraktives und lebendiges Quartier. Ein neuer Zonenplan, der am Dienstagabend der Gemeindeversammlung vorgelegt wurde, soll eine dichtere und auch deutlich höhere Bebauung ermöglichen sowie die Grundlagen für Wohn-, Dienstleistungs- und Gewerbegebäude bilden.
Die Stimmberechtigten lieferten sich eine lange Debatte, die von zahlreichen Gegnerinnen und Gegnern dominiert wurde. Am Schluss behielten aber die Befürwortenden mit 132 zu 83 Stimmen die Oberhand. Das Areal kann also wie vom Gemeinderat gewünscht aufgewertet werden.
Ablehnende Votanten befürchteten etwa eine Verminderung der Wohn- und Lebensqualität in Bolligen durch die höheren Gebäude. In einem Bereich wären maximal sieben Geschosse zulässig, in einem anderen deren fünf. Angeführt wurde auch, die Schulen in Bolligen platzten schon jetzt aus allen Nähten und die Klassen seien zu gross. Zudem haben Anwohnende gegen die Pläne Einsprache erhoben.
Parteien waren dafür
Vertreter von SVP, FDP, SP, der Mitte und der Grünen sprachen sich dagegen für den neuen Zonenplan aus. Es handle sich um ein sinnvolles Projekt und werde das Erscheinungsbild der Gemeinde zum Positiven verändern. Andere Befürworter zeigten sich irritiert über die zum Teil schrillen Wortmeldungen der Gegnerschaft und das kursierende Flugblatt aus deren Reihen. Dieses enthalte «irreführende» Angaben.
Das Land gehört teilweise der Gemeinde, dieses soll zu einem späteren Zeitpunkt verkauft oder im Baurecht abgegeben werden. Wie hoch die Einnahmen für die Gemeinde sein werden, ist offen. Ursprünglich wollte Bolligen auf dem Areal auch eine neue Gemeindeverwaltung bauen, von diesen Plänen ist die Gemeinde aber unterdessen abgerückt. Als neuer Standort für die Verwaltung ist das ehemalige Schulhaus an der Flugbrunnenstrasse geplant. Dort entsteht auch eine Wohnüberbauung.
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