Der Umbau verzögert sich
Die Stiftung Bernaville leidet unter dem gewichtigen Sparpaket des Kantons. Um Geld zu sparen, geht deshalb das Bad schon Ende Jahr zu.

Zuerst die gute Nachricht: Für den Umbau und die Modernisierung der Stiftung Bernaville in Schwarzenburg wird hinter den Kulissen eifrig weiter geplant. Die Planer des Projekts Paul et Florence des Zürcher Studios JES sind an der Arbeit. Mit der Revision der Teilzonenplanung und der Änderung des Baureglements sind die Voraussetzungen geschaffen, dass der Umbau und die Sanierung des Minidörfchens Realität werden.
Zu den schlechten Nachrichten: Der Zeitplan hat sich nach hinten verschoben. Der ursprünglich vorgesehene Baubeginn 2019 erwies sich als unrealistisch. Und: Eine nach wie vor offene Frage ist der Zeitpunkt, wann die neue Finanzierung des 30-Millionen-Projekts in Kraft tritt.
Ein weiteres Thema sind die Betriebskosten, nachdem der Grosse Rat ein Sparpaket beschlossen hat, das die Stiftung hart trifft. «Wir müssen während vier Jahren – bis und mit 2021 – je 140'000 Franken einsparen», sagt Vinzenz Miescher, Geschäftsführer von Bernaville.
Ein grosser Sparschritt
Indem der Hallenbadbetrieb schon Ende 2018 eingestellt wird, das ist früher als ursprünglich vorgesehen, können in einem ersten Schritt gleich 70'000 Franken eingespart werden. Damit tritt nächstes Jahr ein, was schon länger bekannt ist: Den Kindern, Sportlern und Vereinen aus Schwarzenburg und Umgebung wird das Schwimmen praktisch verunmöglicht.
Mit dieser Klientel war das Hallenbad zu rund 80 Prozent ausgelastet. Die Bernaville-Bewohner beanspruchten es bloss zu 20 Prozent. Und müssen sie in Zukunft ganz aufs Baden verzichten? Dazu Miescher: «Eventuell finden wir einen Weg, den Bewohnern etwas Kleines, Einfaches mit Wasser aufzustellen.»
Der Kanton überweist der Stiftung jährlich 140'000 Franken weniger an die Betriebskosten, die Institution muss sich nach der Decke strecken. «Beim Betrieb 70'000 Franken einzusparen, ist aber fast unmöglich», sagt Miescher. Wie weiter, wisse man noch nicht. Man habe einstweilen Stellen nicht besetzt, auch eine Kaderstelle sei noch frei. Irgendwie müsse es jedoch weitergehen.
Die Projektfinanzierung ist vom Sparpaket nicht direkt betroffen. «Trotzdem beschäftigen uns natürlich beide Ebenen sehr, die eine mit mehr Freude als die andere», sagt Miescher. Die Finanzierung des Infrastrukturprojekts sei bereits eingefädelt.
Baubeginn erst 2021
Der Kanton wollte sich ab 2019 aus der direkten Finanzierung von Infrastrukturprojekten zurückziehen. Damit würde Bernaville vom Kanton kein Geld für das 30-Millionen-Bauprojekt erhalten, sondern über die Klienten. Von jedem Bewohner und jeder Bewohnerin wird in Zukunft eine Tagespauschale von 33 Franken – ursprünglich waren es 35 Franken gewesen – in einen Pool fliessen. So kämen im Jahr rund 1,4 Millionen Franken zusammen, die zweckgebunden für die Infrastruktur von Bernaville verwendet werden könnten.
Nur: Ab welchem Zeitpunkt diese neue Finanzierung in Kraft tritt, kann man noch nicht sagen. Entschieden wird beim Kanton. «Diese Ungewissheit gefährdet die Planungssicherheit, welche die Investoren brauchten, damit sie sich schon jetzt verpflichten würden», sagt Vinzenz Miescher. Beim Kanton habe man die Schwierigkeiten von Bernaville und dem Umbauprojekt, das dringend realisiert werden sollte, erkannt. Die Gebäude sind in einem schlechten Zustand, die Zeit drängt.
«Wir sind im Gespräch, und das ist schon einmal positiv.» Vinzenz Miescher lässt durchblicken, dass alles auf gutem Wege sei. Mehr könne er zum heutigen Zeitpunkt aber noch nicht sagen, nur so viel: Der Baubeginn ist auf Anfang 2021 terminiert.
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