Marc HirschiDer Überflieger von 2020 ist zurück
Der Radstar aus Ittigen hat den Tritt nach seiner Hüftoperation wiedergefunden. Im vergangenen Monat gelangen ihm schon sechs Top-10-Resultate.

Am Sonntag enden für Marc Hirschi mit Lüttich–Bastogne–Lüttich die bevorzugten Frühjahrsklassiker. Wegen der Hüftoperation im Dezember konnte der 23-jährige Berner erst vor einem Monat wieder in das Renngeschehen eingreifen. Hirschi tat das eindrücklich: An seinem ersten Wettkampftag im Jahr 2022 triumphierte er beim Eintagesrennen Per Sempre Alfredo nahe Florenz nach einer Attacke 8 Kilometer vor dem Ziel solo. «Dieser Sieg bedeutet mir viel», meinte Hirschi dazu. «Ich habe in den letzten Monaten zusammen mit meinem Team so hart gearbeitet, um zurückzukommen, und es macht mich wirklich glücklich, dass ich es auf diese Weise geschafft habe.»
Der Berner liess vier Tage später bei der Rundfahrt Settimana Internazionale Coppi e Bartali einen dritten Etappenplatz folgen. Die fünftägige Rundfahrt beendete er ebenfalls als Dritter. Rang neun am Amstel Gold Race vor zwei Wochen war bereits sein sechster Top-10-Platz. Die guten Resultate sind kein Vergleich zur vergangenen Saison. Das Seuchenjahr 2021 war vor allem geprägt von den ständigen Hüftschmerzen. Die gesundheitlichen Probleme hatten ihn schon länger geplagt. Der Versuch, diese ohne Operation in den Griff zu bekommen, scheiterte letztlich.
Aber nun ist der Ittiger zurück. Noch nicht ganz so stark wie 2020. In jenem Jahr gelang ihm mit dem Etappensieg an der Tour de France, dem Erfolg beim Halbklassiker Flèche Wallonne, Platz 2 bei Lüttich– Bastogne–Lüttich und WM-Bronze der Durchbruch bei den Profis. Hirschi war der Überflieger der kurzen Corona-Saison.
Heimauftritte folgen
Am Mittwoch vermochte er bei der Flèche Wallonne am Schlussaufstieg der berüchtigten Mur de Huy zwar nicht ganz mit der Spitze mitzuhalten (32.). Trotzdem gehört er auch am Sonntag in Lüttich wieder zum erweiterten Favoritenkreis. Denn der U-23-Welt- und Europameister von 2018 gilt weiterhin als Spezialist für solch anspruchsvolle Eintagesrennen.
Ab Dienstag wird Hirschi dann die Tour de Romandie bestreiten. Im Juni folgt die Tour de Suisse. An den beiden Landesrundfahrten in der Heimat wird er von seinem Team UAE Emirates bestimmt viele Freiheiten erhalten.
Peter Berger ist Sportredaktor.
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