Der Torhüter ist nur ein Problem
Die SCL Tigers kommen nicht vom Fleck. Die Emmentaler haben auch ihr fünftes Spiel verloren. 3:5 lautete das Resultat gegen die ZSC Lions. Torhüter Matthias Schoder steht in der Kritik. Ari Sulander ist ein Thema in Langnau.

Wird Matthias Schoder temporär ausgerechnet durch seinen Lehrmeister aus gemeinsamen ZSC-Lions-Zeiten, durch den Finnen Ari Sulander, ersetzt? Diese Frage wurde nach der 3:5-Heimniederlage gegen den Champions-League-Sieger aufgeworfen. ZSC-Lions-Headcoach Sean Simpson fehlen mit Adrian Wichser und Alexei Krutow verletzungsbedingt zwei Stürmer. Er setzt deshalb auf die drei ausländischen Angreifer Jean-Guy Trudel, Domenico Pittis und Petr Sejna sowie Verteidiger Radoslav Suchy. Damit ist Ari Sulander überzähliger Ausländer, ohne jegliche Spielpraxis, und er hat mit dem 21-jährigen Lukas Flüeler erst noch einen erstklassigen Stellvertreter. Der Finne, der 2000 und 2001 mit dem jetzigen SCL-Tigers-Headcoach Christian Weber im ZSC-Meisterteam stand, könnte also von den Emmentalern leihweise übernommen werden. Entschieden ist noch nichts.
Auf Lösungssuche
Die Verantwortlichen der SCL Tigers beschäftigen sich aber mit der Frage, wie man der Mannschaft helfen könnte, um die Niederlagenserie endlich zu beenden. «Wenn wir über die aktuelle Situation des Teams und über die Torhüterposition nicht diskutieren würden, wäre das unverzeihlich», sagt Geschäftsführer Ruedi Zesiger. «Wir unterhalten uns ausführlich über alle Möglichkeiten und deren Pro und Kontra. Wenn wir klubintern, mit den ZSC Lions und Ari Sulander eine vernünftige Lösung finden sollten, dann muss sie für alle Beteiligten sportlich Sinn machen und wirtschaftlich vertretbar sein. Ein Schnellschuss kommt nicht in Frage. Ein Ari Sulander auf Abruf, für ein, zwei Spiele vielleicht, das bringt niemandem etwas. Wenn schon, dann schon eine Verpflichtung für eine längere Zeitspanne.»
Man dürfe, fährt Ruedi Zesiger fort, wegen des Fehlstarts das Vertrauen in die Mannschaft nicht gleich verlieren. So schlecht, wie sie im Moment als Tabellenletzter dastehe, sei sie auch nicht: «Es fehlte nie viel zum Erfolg, aber eben immer das eine oder andere Teilchen des Erfolgsmosaiks.» So wie gegen die ZSC Lions, gegen die die SCL Tigers zusammen mit dem Eröffnungsspiel gegen Zug (4:5) die beste Leistung der Meisterschaft boten. Vor allem was die Konstanz betrifft. Erstmals war der Auftritt der Emmentaler nicht von verhängnisvollen Schwankungen gekennzeichnet.
Matthias Schoder war nach der 3:5-Niederlage gegen die ZSC Lions nach vielen Abprallern für viele der alleinige Sündenbock für die Niederlage. Verstärkt wurde dieser Eindruck durch die Tatsache, dass sein Gegenüber Lukas Flüeler ausgezeichnet hielt und den Langnauern mit einer Abwehrquote von 92,7 Prozent den Sieg förmlich «stahl». Er hielt seine Mannschaft mit «Big Saves» in kritischen Momenten im Spiel, was Matthias Schoder nicht gelang. Der Torhüter der Emmentaler ist durch den persönlichen Fehlstart verunsichert, keine Frage. Das geht aus seiner ungenügenden Abwehrquote von 87,2 Prozent hervor.
Defensiv ungenügend
Aber Schoder ist bei weitem nicht das einzige Problem, dass die Verantwortlichen der SCL Tigers zu lösen haben. Die Mannschaft hat mit 29 mit Abstand am meisten Gegentreffer aller NLA-Teams erhalten. «Offensiv», bestätigt der kanadische Verteidiger Curtis Murphy, «können wir mit der Konkurrenz durchaus mithalten, defensiv aber nicht. Wir müssen unsere Abwehrzone mit grösserer Konsequenz verteidigen, weniger Schüsse zulassen und damit den Torhüter besser unterstützen. Das ist der Schlüssel, damit unsere Serie von unnötigen Niederlagen möglichst rasch zu Ende geht.»
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