Martin Frk kommtDer SCB verpflichtet ein Schussmonster
Der tschechische Flügelstürmer hat für zwei Saisons unterschrieben. Zuletzt schoss er in der AHL Tor um Tor.

Er fällt bereits mit seinem Namen auf. Der Tscheche Martin Frk ist der erste Spieler im Schweizer Profieishockey ohne Vokal im Nachnamen, seit sein Landsmann Petr Vlk in den Neunzigern für Herisau stürmte. Deswegen hat ihn der SCB natürlich nicht verpflichtet. Der Schuss des 29-jährigen Rechtsschützen am Flügel ist indes genauso kurz, trocken und hart – das war schon eher der Grund, warum Sportchef Andrew Ebbett sich für den Tschechen entschied.
Frk gewann in der zweitklassigen AHL, wo er den Grossteil seiner in Nordamerika absolvierten Profikarriere verbrachte, 2019/20 am All-Star-Game den Wettbewerb der härtesten Schützen mit einem 175-km/h-Slapshot. Der frühere NHL-Goalie Mike McKenna, der heute auch als Journalist tätig ist, schrieb vor eineinhalb Jahren dies: Der härteste Schuss, den er je erlebt habe, sei nicht von den «üblichen Verdächtigen» wie Shea Weber, Zdeno Chara oder Alexander Owetschkin gekommen – sondern von Frk.
Dennoch hat sich dieser nicht in der NHL etablieren können. Für Carolina, Detroit und Los Angeles bestritt er 124 Spiele und kam auf 20 Tore und 21 Assists. In der AHL hingegen gelangen ihm 177 Treffer in 440 Partien. Alleine 72 davon schoss Frk in den letzten beiden Saisons für Springfield und Ontario, die Farmteams von St. Louis respektive Los Angeles.
Die erste Profistation in Europa
Frk galt als junger Spieler, bevor er 2012 von den Detroit Red Wings in der 2. Runde gedraftet wurde, als klarer Fall für eine Skorerrolle in der NHL. Die einzigen Vorbehalte in den Scouting Reports waren seine Eindimensionalität als Offensivspieler sowie läuferische Defizite. Es scheint, als seien diese für eine grosse Karriere in der besten Eishockeyliga zu ausgeprägt gewesen.
Der SCB bestätigte Frks Verpflichtung am frühen Montagnachmittag, nachdem der Spieler von der tschechischen News-Seite iSport.cz zitiert worden war, dass er in Bern für zwei Jahre zugesagt habe. Bern wird für Frk die erste europäische Station sein, seit er als 16-Jähriger Tor um Tor schoss für die U-20 seines Stammclubs Karlovy Vary. Danach spielte er drei Saisons in Halifax in der höchsten kanadischen Juniorenliga, bevor 2013 seine Profikarriere in Nordamerika begann, die nun zu Ende geht.
Keine neuen Verträge erhalten derweil die Importspieler Tommi Karhunen (Goalie), Josh Teves, Cody Goloubef (beide Verteidiger) sowie Tyler Ennis (Stürmer). Offen ist damit bei den Ausländern der letzten Saison nur noch die Zukunft von Stürmer Colton Sceviour.

Die Angreifer Oscar Lindberg und Dominik Kahun haben genauso wie Verteidiger Eric Gélinas weiterlaufende Verträge, Flügelstürmer Chris DiDomenico verlässt den SCB Richtung Fribourg-Gottéron. Fest steht zudem der Zuzug des finnischen Verteidigers Julius Honka, der aus Lulea zum SCB stossen wird.
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