Essay zum Schweizer Mini-Freedom-DayDer ranzige Duft der Freiheit
Jetzt ist sie also da, die grosse Turbo-Lockerung. Doch so richtig in Festlaune ist niemand. Erst fremdelten wir mit der Isolation, jetzt fremdeln wir mit der Freiheit.

Jetzt hat also auch die Schweiz ihren Mini-Freedom-Day. Und eigentlich müssten wir ja nun Street-Parade-artig auf die Strassen stürmen, wildfremde Menschen umarmen – zur Feier des Tages womöglich gar unser Vogelkostüm der vorvergangenen Fasnacht hervorkramen: Denn «Freedom Day», das klingt nach Festlichkeit. Nach Befreiung aus jahrelanger Unterjochung. Nach einem Tag, an dem Salutschüsse in den Himmel gefeuert werden und Fabienne Louves im Konfettiregen die Schweizer Hymne in ein güldenes Mikrofon schmettert.