Der Krimi des Dirigenten
Ein Bankraub belebt das Geschäft der Polizeiwache in Thun. Rund 200 Personen verfolgten am Musik-Theater-Spektakel des Musikvereins Thun die Aufklärung dieses Delikts im Stück «Fingerabdruck».

Elf Dealer mit drei Kilogramm Heroin habe die Polizei in Bern erwischt; er wäre schon mit drei Gramm und einem Händler zufrieden, beklagt sich Chefpolizist Dürr. Unterversorgt mit Arbeit, fürchtet er um die Existenz seines Postens in Thun. Da kommen ihm Hinweise für einen geplanten Bankraub im Dorf gelegen, endlich kann er mit seinen Angestellten (Untergebenen?) ausrücken. Der Einsatz misslingt jedoch, der Bank fehlen durch Dürrs Ungeschick über eine Million Franken. Bevor die Ermittler den Täter suchen, erklingen die Melodien, welche im Fernsehen «Tatort»-Kommissare und Oberinspektor Derrick in die Fahndung schicken.
Die Stücke der Blasmusikformation des Musikvereins Thun seien auf das Krimitheater mit dem Titel «Fingerabdruck» abgestimmt, sagt Karin Bürki, Musikkommissionspräsidentin des MV Thun. Wie in den letzten Jahren kombinierte der Verein für sein Jahresspektakel im Bärensaal Thun Musik mit Schauspiel, geschrieben von Dirigent Adrian Germann. In dessen Orchester leisteten mehrere Personen einen Doppeleinsatz: So wurde etwa aus der Querflötistin eine Sekretärin und die Saxofonistin verwandelte sich in eine Polizistin.
Frauen verhaften ihren Chef
Diese beiden Frauen brachten mit ihren schlauen Überlegungen die Ermittlungen voran und liessen sich auch nicht von arroganten Äusserungen ihres Chefs – «eine Sekretärin muss nicht alles wissen» – entmutigen. Nein, sie fesselten ihn gar mit Klebeband an einen Stuhl, da sie ihn als Täter vermuteten. Zwar lagen sie mit ihrem Verdacht falsch, überführten am Schluss aber die Räuberin, welche sich mit einer Spielzeugpistole schützen wollte.
Schüsse fielen nicht, dafür knallten zum Abschluss der Aufführung die Tambouren des Musikvereins die Schlägel auf ihre Trommeln – was für die Ohren des Publikums kaum einen Unterschied zu einem Pistolenfeuer machte. Blaue Lämpchen an den Spitzen der Schlägel sorgten dafür, dass auch den Augen ein Spektakel geboten wurde.
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