Suchte man einen Beweis für die Nähe von Gut und Böse, in seiner Person wird man ihn finden. Stephan Schmidheiny war der gute, vielleicht sogar der beste Schweizer Industrielle im 20. Jahrhundert. Der gute Industrielle sah Ende der Siebzigerjahre, weit früher als andere, was auf seine Firmen zukam. Er stieg mit der Eternit-Gruppe aus der Asbestproduktion aus, als sich sein Vater noch weigerte, die medizinischen Erkenntnisse über Asbestschäden in der Lunge überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. Er baute Schweizer Traditionsfirmen wie die Wild Heerbrugg, Landis & Gyr, BBC und grosse Teile der Uhrenindustrie um, als andere ihre Firmen nur verwalteten. Er war Mitbegründer der Swatch-Gruppe, die Schweizer Traditionshandwerk mit internationaler Planung der Wertschöpfungskette kombinierte und das Etikett «Swiss made» in der Globalisierung meisterhaft ausspielt.
Der industrielle Visionär mit dem blinden Fleck
Stephan Schmidheiny war ein grosser Industrieller. Wieso er sich mit der Entschädigung von Asbestopfern so schwer tut, bleibt aber sein Geheimnis.