Wahlen Stadt BernDer Herbst des rot-grünen Königreichs
Seit der Ewigkeit von 28 Jahren regiert Rot-Grün die Stadt Bern. Für die Wahlen in drei Monaten wünscht man sich nichts sehnlicher zurück als die Energie und Konfrontationsfreude der Anfangszeiten.
Feministin mit trotzkistischer Vergangenheit: Finanzdirektorin Therese Frösch, hier mit den Chefbeamten Andreas Knecht (links) und Charles Pfister, forderte das graue Bern der Neunzigerjahre (und sich selber) heftig heraus.
Foto: Béatrice Flückiger
Es war ein beiläufiger Satz, der vor ein paar Tagen im stickig-heissen Freizeitlokal Gaskessel die bald drei Jahrzehnte lange rot-grüne Ära aufs Knappste verdichtete: «Therese Frösch hat es damals auch so gemacht», sagte Michael Aebersold (SP), städtischer Finanzdirektor, anlässlich des Wahlkampfstarts seiner Partei. Er bezog sich auf seine grüne Vor-Vor-Vor-Vorgängerin, als er begründete, warum die sonst ausgabefreudige SP sich angesichts der drohenden Defizitserie in der Stadtkasse plötzlich als finanzpolitisches Gewissen versucht.
