Der Fussballgott kommt im Monstertruck
In Weissrussland wurde Diego Maradona, der neue Club-Boss von Dinamo Brest, vorgestellt – und das ziemlich skurril.
Während in Paris die Massen den französischen Weltmeistern zujubeln, wird in Turin mit Cristiano Ronaldo der Transfercoup des Jahres vorgestellt. Am gleichen Tag stellt auch der weissrussische Club Dinamo Brest einen Neuen mit viel Tamtam vor. Der neue Star des aktuellen Tabellensechsten? Ihr neuer Vorstandsvorsitzender.
Einen Tag nachdem er in Moskau den WM-Final mit seiner Anwesenheit beehrt hat, landet Diego Armando Maradona mit dem Privatjet in Weissrussland. Er steigt aus der Maschine und alle auf dem Rollfeld jubeln. Die Hand Gottes winkt aus dem Fenster der Limousine und alle auf dem Rollfeld jubeln.
Der Kommandant im fussballerischen Niemandsland
An der darauffolgenden Pressekonferenz unterschreibt Maradona Autogramme, verzieht das Gesicht beim Kaffeetrinken und posiert mit der weissrussischen Cup-Trophäe, die Dinamo Ende Mai gewann. Der Verein hat eigens für ihn Autogrammkarten drucken lassen. Darauf steht in Anlehnung an Che Guevara, dessen Konterfei Maradona als Tattoo auf dem Oberarm trägt, «Comandante». Che Guevara kämpfte für ein unabhängiges Kuba, Maradona um Aufmerksamkeit.
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Die Bilder der Präsentation:
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Am Abend wird dann in Brest auch noch Fussball gespielt. Dinamo trifft auf den Meisterschaftszweiten Soligorsk. Doch das Vorprogramm der Partie ist der Event. In einem Vehikel, das aussieht, als hätten ein Monstertruck und ein Militärjeep einen gemeinsamen Nachfahren, steht der 57-jährige Argentinier, hebt seinen Kopf aus dem Dachfenster und winkt den Fans zu. Das Schauspiel in Brests GOSK-Brestskiy-Arena wirkt wie eine skurrile Militärparade für einen gefallenen Fussballgott.
Seine Zuständigkeiten sind unklar
Ob Maradona effektiv Aufgaben beim Verein übernimmt und – falls ja – welche, ist bisher unklar. Wie verschiedene Medien berichten, soll Maradona für sein dreijähriges Engagement im Südwesten Weissrusslands 20 Millionen Euro erhalten. Auf Instagram hatte Maradona bereits verkündet, dass er gerne in Weissrussland leben und arbeiten möchte. Was er dort zu tun hat, wird sich zeigen.
Und während in Paris gejubelt und gefeiert wurde, in Turin sich die Tifosi die Seele aus dem Leib schrien, wurde in Brest Fussball gespielt. Unter den Augen Maradonas verlor Dinamo 1:3. Aber wen interessiert schon das Spiel, wenn man so einen Promi im Vorstand hat.
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