Der flapsige Mr. Johnson in Davos
Der Bürgermeister von London nervt sich über die «aufgeblasenen Egos» der WEF-Teilnehmer. Eine kurze Begegnung in Davos.

Donnerstag, 26. Januar, 13 Uhr im Morosani Posthotel an der Davoser Promenade: Ein Blondschopf in schwarzen Turnschuhen, schlecht sitzender Hose und mit einem abgewetzten Rucksack betritt den Raum.
Zögern. Irgendwie sieht er aus wie Michel aus Lönneberga mit 50. Aber, das ist doch ... der Bürgermeister von London? «Excuse me Sir, is this the mayor of London?», unsere Frage an einen der zwei Begleiter. «Yes, he is the mayor of London», kommt es zurück. Boris Johnson ist sein Name und nun, da die Rede von ihm ist, dreht er sich um, streckt uns die Hand hin.
«Inflated egos»
Auf unsere Frage nach seinem Befinden reagiert der Bürgermeister der Stadt mit dem weltweit zweitgrössten Finanzplatz mit Händegefuchtel. Er nervt sich über die «inflated egos» der WEF-Teilnehmer, die «aufgeblasenen Egos». Gibts denn gar keine Teilnehmer, die er respektiert? Er denkt kurz nach: «Some.» Auf unsere Bemerkung hin, dass er auch in der Schweiz als der Velo fahrende Bürgermeister bekannt sei, blitzt ein kurzes Lächeln auf.
Später dreht er sich wieder seinem Team zu. Zwei feingewandete Herren und eine jüngere Frau mit braunem langem Haar. Alle tippen sie auf ihren Blackberrys herum, nur nicht Johnson. Er sitzt stoisch am Tisch, seine Begleiter reden auf ihn ein. Er sagt nichts; ist ein Kontrast zu all den äusserst beschäftigt und engagiert wirkenden WEF-Teilnehmern. Wer weiss, vielleicht hatte er auch nur einen schlechten Tag.
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