3:1 gegen Topteam YverdonVor dem Duell mit YB ist Thun so stark wie schon lange nicht mehr
Die Berner Oberländer verringern den Rückstand auf die Challenge-League-Spitze. Stürmer Gabriel Kyeremateng ist dieser Tage die überragende Figur.

Ist er das etwa? Ist das der Lauf, auf den sie in Thun so sehr gehofft haben? Der Lauf, den sie ganz einfach benötigen – nach der missratenen Vorrunde und der Niederlage in Aarau zum Auftakt in die zweite Saisonhälfte?
Zehn Punkte haben die Oberländer in den letzten vier Partien gewonnen. 3:1 bezwingen sie am Freitagabend zu Hause das zweitplatzierte Yverdon – jenen Club, dem sie in den bisherigen beiden Saisonbegegnungen jeweils 1:3 unterlagen. Gerade scheinen sich ein paar Dinge zu ändern.
Man möge die Nachspielzeit geniessen, rät der Speaker in der Stockhorn-Arena, wohl wissend, dass es in der jüngeren Vergangenheit genügend Partien gab, in denen die Thuner in den finalen Minuten anrennen mussten, wie vor Wochenfrist, als sie gegen Stade Lausanne im Grunde gross aufspielten, aber eben abermals zu selten reüssierten.
Die Entscheidung fällt eine Viertelstunde vor Schluss, und vielleicht ist es kein Zufall, verzeichnet Mauro Lustrinellis Team nun das Glück, das zuletzt so oft fehlte. Breston Malula unterläuft in der 76. Minute nach einem Eckball ein Eigentor, Augenblicke später trifft der eingewechselte Dimitri Oberlin nach einem weiteren Fehler Yverdons.

Die Partie hat für das Ensemble des gesperrten Marco Schällibaum bereits schlecht begonnen. Völlig ungenügend ist der Auftritt, den die vermeintliche Spitzenmannschaft in den ersten 20 Minuten hinlegt. Technische Unzulänglichkeiten en masse offenbaren die Gäste vor bloss 1773 Zuschauern, und es wird für immer das Geheimnis von Keeper Kevin Martin bleiben, weshalb er in dieser Phase fast schon demonstrativ auf Zeit spielt.
Kyeremateng ist der Mann der Stunde
Verdient geht Lustrinellis Team in Führung, Gabriel Kyeremateng trifft nach toller Vorarbeit Daniel Dos Santos’. In den letzten drei Partien hat Thuns mit Abstand bester Skorer nun vier Tore erzielt. Der 23-Jährige steht stellvertretend für den Aufwind.
Yverdon steigert sich, gelangt zu guten Chancen; Mateo Matic, nach kurzer Verletzungspause zurück im Kasten, vermag sich mehrmals auszuzeichnen. Das 1:1 durch Théo Berdayes ist nicht unverdient und erinnert einen in Entstehung und Vollendung an das Tor, mit dem die Thuner das Skore eröffnet haben.
Auf einmal scheint wieder vieles möglich
Den ohne die gesperrten Miguel Castroman und Alexandre Jankewitz angetretenen Gastgebern droht eine weitere Enttäuschung. Dann folgen die für Yverdon so bitteren Minuten, welche die Thuner im Hinblick auf das, was da in dieser Saison noch kommt, hoffen lassen.
Zehn Punkte beträgt ihr Rückstand auf Rang zwei 13 Runden vor Schluss nur noch, und weil Leader Wil später Lausanne unterliegt, scheint für sie urplötzlich wieder sehr vieles möglich.
Der Cup-Viertelfinal am Dienstag gegen das hierzulande so dominante YB kommt für sie jedenfalls zum richtigen Zeitpunkt.
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