Der erschlaffte Bossi
Norditaliens Polterer mit den «grossen Eiern» tritt ab, wie er es sich nie vorgestellt hätte: Ganz klein. Er war eine folkloristische und surreale Figur mit viel politischer Intuition.

Er soll geweint haben, der starke Mann. Ernüchtert über das dürftige Ende seiner langen und barocken politischen Karriere, das er sich wohl ganz anders vorgestellt hatte, viel glorreicher. Getroffen von einer trüben Justizaffäre, die auch ein Familiendrama ist. Umberto Bossi, Norditaliens Volkstribun, ein umgekehrter Garibaldi, verlässt die Bühne der italienischen Politik, die er so liebte, die er intuitiv so gut verstand wie kein anderer, die er zuweilen so ungeheuerlich gekonnt bespielt hatte.