Der «Englishman» kommt in die Jahre
Mehr als hundert Millionen verkaufte Tonträger, Tournéen mit mehreren Millionen Besuchern und viele Preise, darunter 17 Grammys – das sind 60 Jahre Sting.
Den ersten Teil der 70er Jahre war Gordon Sumner Bauarbeiter und Lehrer und spielte in der Freizeit in Jazz-Bands in seiner Geburtsstadt Newcastle. Bei einer Probe erschien er im gelb-schwarz- gestreiften Pullover und einer rief: «Gordon's got a sting!» Aus Gordon Sumner wurde Sting.
Tief zerstritten getrennt
1976 spielte Sting mit seiner Band Last Exit noch Jazz-Fusion. Diese Musik hatte in der aufkommenden Punk-Ära keine Erfolgsperspektive. Stewart Copeland war von der Musik von Last Exit auch nicht besonders angetan, erkannte bei einem Konzertbesuch aber das Potenzial des Bassisten. Copeland und Sting freundeten sich an, kurz darauf kam Gitarrist Andy Summers dazu.
1978 erschien «Outlandos D'Amour» mit «Roxanne» und «So Lonely», The Police füllten in Grossbritannien mittlerweile immerhin mittlere Hallen. Mit dem zweiten Album «Regatta de Blanc» 1979 gab es aber kein Halten mehr: Hits wie «Message In A Bottle» und «Walking On The Moon» katapultierten The Police in den Rock-Olymp. Vier weitere Alben folgten bis 1983, dann ging das Trio zutiefst zerstritten auseinander.
Solokarriere mit jazzigen Einschlägen
Sting schauspielerte und bereitete seine Solokarriere vor. «The Dream Of The Blue Turtle» erschien 1985, eingespielt mit der damals jungen schwarzen US-Jazzgarde um Branford Marsalis und Darryl Jones. Stings Instinkt, komplexe Songs mit Hit-Potenzial zu schreiben, bescherte ihm Erfolge wie «If You Love Somebody Set Them Free», «Englishman In New York» und «Fragile».
Mit dem gegen die Militärdiktaturen in Chile und Argentinien gerichteten «They Dance Alone» begann Stings Engagement für Menschenrechte. Zusammen mit Bruce Springsteen und Peter Gabriel trat er bei Benefizkonzerten zugunsten von Amnesty International auf. 1987 gründete er mit seiner Lebensgefährtin Trudie Styler und dem Häuptling der Kayapo-Indianer Raoni eine Regenwaldstiftung. 1989 nahm Sting sich eine Auszeit vom Rockzirkus und spielte am Broadway in Brechts «Dreigroschenoper» den Macheath. Eine Schreibblockade überwand er 1991 mit dem dunklen Album «The Soul Cages».
Den grössten Erfolg seiner Solokarriere feierte er 1993 mit dem Album «Ten Summoner's Tales». Songs wie «If I Ever Lose My Faith in You», «Fields Of Gold», «Seven Days» und «Shape Of My Heart» wurden sofort zu Klassikern. Kommerziell überbot er dieses erfolgreiche Jahr noch mit der Drei-Musketiere-Ballade «All For One» zusammen mit Bryan Adams und Rod Stewart.
Klassik und Police-Reunion
Danach legte Sting es nicht mehr unbedingt darauf an, Hits für das Popradio zu schreiben. Mit «Songs From The Labyrinth», «If On A Winter's Night» und «Symphonicity» folgten Ausflüge in die Klassik, besonders die Orchestertournee verlief äusserst erfolgreich.
Übertroffen wurde diese freilich von der Police-Reunion-Tournee 2007/2008, die mehr als 120 Millionen Euro eingespielt haben soll. Eine weitere werde es nicht geben, sagte er kürzlich in einem Zeitungsinterview.
SDA/dj/Uwe Käding
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