Berner 5:2 beim AufsteigerDer dritte Sieg des SCB im Pflicht-Triathlon
Nach Erfolgen gegen Genf und in Langnau gewinnt der SC Bern bei Ajoie auch das dritte Kellerduell in Serie.

Es war bereits die Woche der Wahrheit für den SCB, dabei haben die Berner erst 20 Spiele hinter sich. Doch weil sie hintereinander auf die drei einzigen hinter ihnen rangierten Teams trafen, war der Druck zum Siegen dennoch gross. Mit acht von neun möglichen Punkten hat die Mannschaft von Trainer Johan Lundskog diese Herausforderung fast perfekt gemeistert, bloss beim 3:2 gegen Servette gewann sie erst nach Verlängerung.
Auf das 5:1 in Langnau folgte nun ein 5:2 bei Aufsteiger Ajoie. Und in einem Spiel, in dem es für die Berner viel zu verlieren, aber fast nichts zu gewinnen gab, machten sie ihre Sache gut. Viel mehr als souverän die budgetierten drei Punkte nach Hause zu nehmen, konnten sie nicht. Und genau das taten sie.
Es darf natürlich nicht vergessen werden, dass es sich beim Gegner um die am schwächsten besetzte Mannschaft der Liga handelte. Aber um eine, die sich regelmässig den überlegenen Gegnern mit viel Kampfgeist entgegenstemmt und so zu Punkten zu kommen versucht. Zuletzt gelang dies gleich zwei Mal, das letzte Heimspiel gegen den ZSC gewannen die Ajoulots trotz Zürcher Dauerdruck mit 4:3.
Und plötzlich stand es 1:1
Und das Spiel gegen Bern hatte Potenzial für eine Wiederholung dieser Ereignisse. Auch Bern war von Beginn an klar überlegen und ging früh in Führung. Und auch gegen den SCB kam Ajoie wie aus dem Nichts zum Ausgleich mit dem erst sechsten Schuss nach 27 Minuten. Dies beschreibt auch, für welchen einzigen Berner dieser Abend Frustpotenzial hatte: Goalie Philipp Wüthrich hatte so gut wie nichts zu tun und musste dennoch konstatieren, dass es bei Spielhälfte nur 1:1 stand.
Würden die Jurassier das Spiel wie schon gegen den ZSC unverhofft drehen? Nein, weil der SCB noch vor der zweiten Pause zuvor mehrfach verpasstes plötzlich problemlos nachholte: Drei Tore in drei Minuten, davon zwei durch Cory Conacher, sorgten für das 4:1 nach 40 Minuten – die Entscheidung.

Es waren, vor allem im Startdrittel, im Berner Spiel viele Tugenden zu sehen, die in dieser Saison bislang alles andere denn selbstverständlich waren: Der stilsichere Spielaufbau, wie der SCB dabei direkt und kontrolliert aus der eigenen Zone kam und die gegnerische eindringen konnte. Der Wille, physisch und aggressiv zu spielen, die Checks fertig zu machen. Ein gutes Powerplay.
Und defensiv liess Bern wenig, in den ersten 20 Minuten sogar nichts zu. Wortwörtlich nichts. Oder um es in der Sprache derAnalytics- Freunde auszudrücken: Für Ajoie wurden im Startdrittel bloss 0,1 expected Goals («zu erwartende Tore») addiert.
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