«Der Campingplatz darf nicht sterben»
Eine Interessengemeinschaft will die Schliessung des Campingplatzes im Naturschutzgebiet Fanel verhindern. Für ihre Petition haben sie bereits 2446 Unterschriften gesammelt.

Der Campingplatz, der auf Gampeler Gemeindegebiet am Neuenburgersee liegt, ist ein Zankapfel. Obwohl er mitten im hoch geschützten Naturschutzgebiet Fanel liegt, unterstützt der Kanton Bern den Touring-Club der Schweiz (TCS) bei seinem Vorhaben, die Anlage auch über den Ablauf des geltenden Vertrages Ende 2018 hinaus zu betreiben.
Dies wollen der WWF Schweiz, Birdlife Schweiz, die Stiftung Landschaftsschutz und Pro Natura Bern verhindern. Vor Verwaltungsgericht hatten die vier Organisationen auch das Bundesamt für Umwelt auf ihrer Seite, das wie sie Beschwerde eingereicht hatte. Das Verwaltungsgericht hat die Bestandsgarantie für weitere 35 Jahre, die der Regierungsrat gewährt hatte, als nichtig zurückgewiesen.
Petition lanciert
Doch nun kommt ein weiterer Akteur hinzu: Die Interessengemeinschaft (IG) Gampelen-Fanel hat sich formiert. Langjährige Camper haben sich darin zusammengeschlossen, um sich «gegen den drohenden Rauswurf durch die Naturschutzverbände zu wehren», wie sie in einer Mitteilung schreiben.
Unter dem Titel «Der TCS-Campingplatz darf nicht sterben» schreiben sie, dass sie eine Petition gestartet und bereits 2446 Unterschriften gesammelt hätten. Aus Sicht der IG besteht kein Zielkonflikt: Die auf dem Campingplatz vorhandene Artenvielfalt sei in ihren Augen «der beste Beweis, dass zwischen dem Campingplatz und dem Naturschutz kein Widerspruch besteht». Sie fordert den Kanton auf, «an seinem Beschluss zur Verlängerung der Verträge festzuhalten».
Der TCS freut sich laut Mediensprecher Daniel Graf über «die tatkräftige Unterstützung» durch die IG. Deren grosses Engagement für die Weiterführung des Campings und die jetzt schon breite Unterstützung für die Petition zeigten klar auf, «dass der Campingplatz bei seinen Gästen, aber auch bei den Leuten aus der Region grossen Zuspruch erhält und stark verankert ist».
«Kanton hat uns getäuscht»
Verena Wagner, Präsidentin von Pro Natura Bern, beharrt jedoch darauf, dass der Kanton in der Pflicht stehe, den Camping Ende Jahr aufzuheben. Schon bei der Verlängerung bis Ende 2018 hätten die Organisationen eine Beschwerde diskutiert, aber darauf verzichtet, weil man Vertrauen in den Kanton gehabt habe. «Doch der Kanton hat nicht Wort gehalten und uns getäuscht.»
Beim Kanton gab jeweils Christoph Neuhaus (SVP), Vorsteher der Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK), Auskunft zum Campingplatz Fanel. Für eine Stellungnahme zur Petition verwies Neuhaus jedoch an die kantonale Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion (BVE).
Deren Medienstelle liess jedoch verlauten, dass die BVE «lediglich für eine allfällige Vertragsverlängerung» zuständig sei. Vorgängig müssten jedoch die vom Verwaltungsgericht verlangten raumplanerischen Abklärungen erfolgen, was Sache der JGK sei.
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