Martin Rubins Team vor dem AusDer BSV verliert sein Spiel des Jahres
28:33 unterliegen die Berner Handballer dem HC Kriens, der vor dem Einzug in den Playoff-Final steht. Ihren Meilenstein setzen sie abseits des Feldes.

Es ist die Kombination, welche vermutlich die Serie und möglicherweise die Meisterschaft entscheidet.
Andy Schmid, der mit besonders feinem Händchen ausgestattete Spielmacher, lanciert Marin Sipic, den mit besonders imposantem Bizeps ausgestatteten Kreisläufer. Immer und immer wieder. Das ist Weltklasse, vollführt in Gümligen. Und bringt die Gastgeber bisweilen zur Verzweiflung.

28:33 verliert der BSV Bern, 0:2 liegt er in der Playoff-Halbfinal-Serie zurück, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass er eben sein letztes Heimspiel der Saison bestritten hat. Gescheitert ist er am alles überragenden Duo des HC Kriens, das 19 und damit über die Hälfte der Luzerner Treffer erzielt hat.
Vergebene Chancen
Abermals sorgen Schmid und Sipic für die Differenz aus Sicht der Innerschweizer. Am frühen Sonntagabend beeindruckt vor allen Dingen der Kroate. Neun Tore wirft er, kein einziges Mal ist er nicht erfolgreich. Und als er Mitte zweiter Hälfte kurzzeitig gepflegt werden muss, kriegt seine Mannschaft plötzlich Schwierigkeiten.
Martin Rubins Team kommt heran, acht Minuten vor dem Ende liegt es nur noch 26:29 hinten und erhält gleich zweimal die Gelegenheit, weiter zu verkürzen. Dann greift Kriens’ Kreisläufer wieder ein – und die Partie ist entschieden.
Auch seinetwegen gelingt den Gästen eine abgeklärte Leistung. Der BSV macht vieles richtig; 15, 20 Minuten lang spielt er mit dem Qualifikations- und Cupsieger auf Augenhöhe. Dass er dann doch ein gutes Stück davon entfernt ist, die Best-of-5-Serie auszugleichen, ist der Qualität des Gegenübers geschuldet.
Ausverkaufte Arena
Die Krienser widerstehen gewissermassen der Euphorie der Berner. 2350 Personen sind erschienen, die Mobiliar-Arena ist ausverkauft – erstmals bei einem BSV-Heimspiel. In der Startphase vermag die Atmosphäre zu beeindrucken, die Leute stehen in den ersten beiden Minuten und sorgen für jene Stimmung, von der die Verantwortlichen lange geträumt haben.

Die Mannschaft ihrerseits liefert, ist aber das schwächere zweier starker Teams. Riesig sind sie, die Fortschritte, welche die Berner seit dem Herbst gemacht haben. Gegen die beste Schweizer Equipe stossen sie nun an Grenzen. Sandro Gantner etwa, am Donnerstag mit zehn Treffern herausragender BSV-Akteur, tut sich sehr schwer, erzielt trotz vier Würfen kein Tor. Ihm fehlt wie seinen Mitstreitern noch die Konstanz, welche Schmid und Sipic auszeichnet.
Letzterer wirkt nach der Partie angesäuert, obwohl er zum besten Spieler seines Teams gewählt wird. Vielleicht hat er sich Mitte zweiter Hälfte doch etwas getan. Sein Ausfall wäre für die Luzerner ein heftiger Rückschlag – und für die Berner das Eintrittsticket zurück in die Serie.
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