Der Bären kommt weg
Mit drei Mehrfamilienhäusern soll der Ortskern neu belebt werden. Der Gasthof wird abgerissen. Die Arbeiten auf dem Bärenareal beginnen im Sommer.

Bereits seit dem Jahre 2011 steht der ehemalige Gasthof Bären an der Langenthalstrasse in Lotzwil leer. Inzwischen hat auch die Filiale der Luzerner Metzgerei Haas ihre Türen geschlossen. Keine Frage, das ungenutzte Gebäude inmitten des Dorfes bietet keinen schönen Anblick. Doch dies soll sich noch heuer ändern.
2015 ging das Lokal in Besitz der AGB Baugroup aus Zug über, diese ist ein Unternehmen der Ducksch & Anliker-Gruppe. Im Sommer 2015 konnte oder wollte Geschäftsführer Stephan Anliker noch keine genaue Auskunft über die Pläne auf dem Bärenareal geben.
Doch nun kann sich die Bevölkerung selber ein Bild vom Projekt machen. Denn zurzeit liegt das Baugesuch auf der Gemeindeverwaltung auf. Wer dieses einsehen will, sollte genügend Zeit einplanen. Denn es handelt sich um ein umfangreiches Dossier.
Diverse Abklärungen
Der Baustart ist für diesen Sommer geplant, die drei Mehrfamilienhäuser sollen im Herbst 2018 fertiggestellt sein. Doch weshalb erfolgte die Baueingabe erst eineinhalb Jahre nach dem Kauf? «Es waren diverse Abklärungen nötig, und die dauerten länger als geplant», erklärt Markus Gerber. Er ist Architekt bei Ducksch & Anliker und zuständiger Projektleiter bei der Überbauung des Bärenareals.
Da der Bären mitten im Dorf an einer prominenten Lage steht, waren insbesondere Gespräche mit den Nachbarn nötig. «Wir wollten den Kontakt pflegen und die Anwohner mit ins Boot holen», erklärt Gerber die längere Dauer der Abklärungen.
Im vergangenen Jahr wurden auf dem Bärenareal bereits Profile aufgestellt, diese mussten aufgrund der Projektanpassungen wieder weggeräumt werden. Zudem musste ein neues Baugesuch publiziert werden. «Das Projekt hat durch die Überarbeitung definitiv an Qualität gewonnen», ist Markus Gerber überzeugt.
33 Wohnungen
Auf dem Bärenareal sollen drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 33 Wohnungen entstehen. Nebst einem Studio werden 2- bis 41/2-Zimmerwohnungen gebaut. «An dieser tollen Lage wollen wir einen guten Mix bieten, um viele potenzielle Mieter anzusprechen», erklärt Markus Gerber. Er würde es begrüssen, wenn sowohl jüngere als auch ältere Leute und Alleinstehende, Paare sowie Familien einziehen.
Nebst den Wohnungen sind im vordersten Mehrfamilienhaus im Erdgeschoss zwei Geschäftsräume vorgesehen. «Direkt an der Strasse kann man keine Wohnungen einbauen», erklärt Gerber. Es seien bereits Interessenten für diese Räumlichkeiten vorhanden. So habe die Metzgerei Haas schon angetönt, dass sie gerne wieder nach Lotzwil kommen möchte. Und auch mit der Spitex Lotzwil und Umgebung sind laut Gerber Gespräche am Laufen.
«Für ältere Wohnungsmieter wäre dies mit Sicherheit ein Pluspunkt, die Spitex im Haus zu haben», zeigt sich Gerber zuversichtlich. Der Bären sowie die dazugehörige Scheune würden vollständig abgerissen. Die Kosten des Bauprojekts werden mit über 13 Millionen Franken beziffert.
«Gute Zusammenarbeit»
Die Zusammenarbeit mit den Behörden und der Denkmalpflege verläuft laut dem Architekten erfolgreich. Der Abriss des Bären und der dazugehörigen Scheune seien von der Gemeinde und der kantonalen Denkmalpflege zu keinem Zeitpunkt kritisiert worden.
Das vorderste der drei Mehrfamilienhäuser wird laut Gerber ungefähr das gleiche Gebäudevolumen wie der Bären aufweisen. Es wird in geringem Mass höher ausfallen, nämlich etwa 40 Zentimeter. Dafür musste das Architekturunternehmen ein Ausnahmegesuch beim Regierungsstatthalteramt einreichen. Die Bewilligung wurde in Aussicht gestellt.
Schliesslich sei ein Projekt entstanden, hinter dem alle Beteiligten voll und ganz stehen könnten. «Die Gemeinde ist über das Projekt bestimmt auch glücklich, denn eine leer stehende Liegenschaft mitten im Dorf bringt niemanden etwas», sagt der Architekt überzeugt. Der Gemeinderat selbst will sich indes erst zum Projekt äussern, wenn die Einsprachefrist abgelaufen ist. Diese dauert noch bis zum 18. April.
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