Der Aufstieg zum besten Club der Welt
Die Corinthians São Paulo spielten vor fünf Jahren noch in der zweiten brasilianischen Liga – jetzt haben sie überraschend Champions-League-Sieger Chelsea bezwungen und damit über 30 Millionen Fans verzückt.
Die Corinthians São Paulo beendeten am Sonntag im Spiel gegen den FC Chelsea eine europäische Siegesserie bei der Clubweltmeisterschaft. Der Gewinner des südamerikanischen Pendants zur Champions League, der Copa Libertadores, besiegte den englischen Traditionsverein 1:0 und ist das erste nicht europäische Team seit 2006, das sich zum besten Club der Welt krönt. In den letzten fünf Jahren gewann mit der AC Mailand, Manchester United, dem FC Barcelona, Inter Mailand und noch einmal Barcelona jeweils der Champions-League-Sieger.
Nach dem Final konnte Cassio, Torhüter der Brasilianer, den Triumph kaum fassen und verbeugte sich vor den Fans. «Wir können den Fans nur danken. Sie sind immer da, und man hört nie Buhrufe, Kritik oder Ähnliches. Sie unterstützen die Mannschaft unablässig», sagte Cassio gegenüber Fifa.com. Mit 30 bis 35 Millionen Fans hat der Club eine der grössten Anhängerschaften Brasiliens, darunter befinden sich auch bekannte Namen wie der zurückgetretene Formel-1-Fahrer Rubens Barrichello oder der ehemalige brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva.
Bereits zum 2. Mal Clubweltmeister
Dank ihrem Sieg stehen die Corinthians auf gleicher Ebene wie der FC Barcelona. Beide sind mit zwei Titeln Rekordsieger der Clubweltmeisterschaft, die erst seit 2005 regelmässig ausgetragen wird. Bei der ersten Austragung 2000 konnten die Corinthians ihren ersten Titel holen, auch wenn sie sich damals mit dem Gewinn der brasilianischen Meisterschaft qualifizieren konnten und nicht wie heute die Copa Libertadores gewinnen mussten.
Mit dem brasilianischen Arbeiterclub ist nun ein Verein Weltmeister, der 2007 noch in Brasiliens zweithöchster Liga kickte. Trotzdem konnte der Club aus São Paulo die beste Mannschaft Europas schlagen. Vor allem ein Spieler trug massgeblich zum Sieg bei: Paolo Guerrero. Der Peruaner köpfelte die Corinthians in der 69. Minute ins Glück. Guerrero ist auch in Europa kein unbeschriebenes Blatt, so spielte er von 2004 bis 2006 bei Bayern München und dann von 2006 bis zum Anfang dieses Jahres beim Hamburger SV. Dort spielte er seine letzten Monate in der Bundesliga unter dem ehemaligen Basel-Trainer Thorsten Fink. Neben Guerrero gehörten auch schon andere bekannte Namen wie Roberto Carlos, Ronaldo oder Carlos Tévez zum Kader des brasilianischen Clubs.
2012 – ein Erfolgsjahr für die Corinthians
2012 ist das bisher erfolgreichste Jahr in der 102-jährigen Geschichte des Vereins. Mit dem Sieg der Copa Libertadores und dem Triumph bei der Clubweltmeisterschaft sind der Mannschaft aus São Paulo gleich zwei bedeutende Titelgewinne gelungen. Zu verdanken hat der Club das unter anderem seinem bis anhin unbekannten Trainer Tite. Adenor Leonardo Bachi, wie er mit vollem Namen heisst, war in seiner bisherigen Trainerkarriere in Brasilien und den Vereinigten Arabischen Emiraten tätig und führte seine Mannschaft zu den jüngsten Erfolgen.
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