Der «Amok-Rentner» als Spielfilm
Der Bieler Laurent Wyss will das Schicksal von Peter Hans Kneubühl in einem Kinofilm erzählen. Kneubühl hat dazu sein Einverständnis gegeben.
Er schoss aus dem Fenster und spielte Versteckspiel mit der Polizei. Der Bieler Rentner Peter Hans Kneubühl hielt 2010 die Region in Atem – und war auch später für Schlagzeilen gut.
Vor Gericht fühlte er sich unverstanden, und vor einem Jahr erzwang er per Hungerstreik die Verlegung von der Akutstation der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern ins Thuner Regionalgefängnis. Wie die «Solothurner Zeitung» berichtet, soll Kneubühls Leben nun verfilmt werden.
Auf Anfrage dieser Zeitung bestätigt der Bieler Filmemacher und Journalist Laurent Wyss sein Vorhaben. Wyss will einen Spielfilm produzieren, der sich an den Fakten orientiert, an Gerichtsakten und Interviews mit Richtern und involvierten Polizisten. «Nur über einen Spielfilm können sich die Zuschauer ins Leben von Kneubühl hineinfühlen», sagt Wyss.
Sechs Treffen mit Kneubühl
Ist es denn nicht reisserisch, in einem Film das Leben eines weggesperrten alten Manns auszubreiten? «Ich habe das ausdrückliche Einverständnis von Kneubühl für den Film», sagt Laurent Wyss. Er hat ihn sechsmal getroffen, ihn von seinem Vorhaben überzeugt – und ihn als wichtigste Quelle für seine Recherche gewonnen.
Frühestens 2020 im Kino
Die Verfilmung soll Wyss' zweiter Spielfilm werden, 2014 kam sein Debüt «Manche Hunde müssen sterben» in die Kinos. Für das 1,05-Millionen-Projekt fehlt nur die Zusage des Schweizer Fernsehens für einen Teil der Finanzierung. Die Filmförderung der Kantone Bern und Solothurn haben bereits ihre Zusage erteilt.
Ende März entscheidet SRF, ob er die Mittel erhält. Ab August soll gedreht werden – mit dem Berner Schauspieler Manfred Liechti («Die Herbstzeitlosen», «Monsieur du lit»). In die Kinos kommt der Film laut Wyss «frühestens Anfang 2020».
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