«Der Adrenalinkick beim Sprayen ist wie eine Droge»
12 Anzeigen werden im Kanton Bern jeden Tag wegen Graffiti gemacht. An gesprayten Bildern scheiden sich die Geister. Für die einen ist es ein Geschmier, für andere rebellische Kunst. Zum Beispiel für den jungen R.* aus der Agglomeration Bern.

Sprayer R.*: «Graffiti begleiten mich länger als ein enger Freund. Ein anderes Hobby habe ich nicht, das ist meine Kultur.» Illustration: Karin Widmer
Meine Ambition ist es, in fünf bis zehn Minuten einen Graffito hinzukriegen, der für Leute aus der Szene nach etwas aussieht und bei dem ich nicht erwischt werde. Wenn ich nachts ein Spraybild male, bin ich voll im Moment, voll konzentriert, der Kopf ist leer. Ich registriere nur noch, wenn ein Auto kommt. Ist es bloss ein Taxi? Oder ist es ein Polizeiauto?