Demontage einer Vorzeigefrau
Die Schweizer Topmanagerin Barbara Kux traf im Siemens-Konzern auf grosse Erwartungen – und auf eine knallharte Männerdomäne. Nach vier Jahren will man sie nun loswerden.

Ihre Berufung vor vier Jahren war zukunftsweisend: Die heute 58-jährige Zürcherin Barbara Kux wurde als erste Frau in die Geschäftsleitung eines grossen deutschen Konzerns geholt. Der Industrieriese Siemens engagierte sie für die beiden neu geschaffenen Bereiche Einkauf und Nachhaltigkeit – mit einem Einkaufsbudget von 40 Milliarden Euro ein gewichtiges Zuständigkeitsgebiet. Doch damit der Superlativen nicht genug: Mit knapp vier Millionen Euro Jahresgehalt wurde Kux zudem die bestbezahlte weibliche Führungskraft in Deutschland. Ihr Engagement schien für eine Zeitenwende zu stehen, und so frohlockte die deutsche Presse, die Besetzung sei ein «historischer Einschnitt», gar so bedeutend wie die Wahl Obamas ins Weisse Haus.