Demonstrationen in Zürich und Winterthur
In Zürich haben rund 250 Personen für eine solidarischere Flüchtlingspolitik demonstriert. Auch in Winterthur gingen rund hundert Menschen für «mehr Freiräume in der Stadt» auf die Strasse.

Unter dem Motto «Lampedusa – unser internationaler Kampf» haben am Samstagabend in Zürich rund 250 Personen für einen humanitären und fairen Umgang mit Flüchtlingen demonstriert. Mit Papierschiffchen und Kerzen erinnerten sie an die Ertrunkenen. Obwohl solch unglückliche Geschehnisse an der Tagesordnung sind, hat sich in der weltweiten Asylpolitik noch nichts geändert, wie es in einem Aufruf zu der Solidaritätsdemonstration heisst. Dies könne man nicht akzeptieren und wolle deshalb ein Zeichen setzen.
Auf Transparenten forderten die Teilnehmer unter anderem «Ja zum Botschaftsasyl», «Stopp Frontex» und «Internationale Solidarität gegen Rassismus und Repression». Angesichts der ernsten Situation forderten die Organisatoren zu einem friedlichen und ruhigen Verlauf der Kundgebung auf. Unterstützt wurde der Anlass von verschiedenen Organisationen und Parteien.
Auch in Bern gedachten zahlreiche Menschen der Lampedusa-Opfer. Es sei nicht so, dass die ertrunkenen Kinder, Frauen und Männer die Schweizer nichts angingen, heisst es in dem Aufruf zu dieser Gedenkfeier. «Sie sind die tragische und vermeidbare Folge der 'Festung Europa', an der die Schweiz mitbaut.»
Friedliche Demonstration in Winterthur
In Winterthur sind etwa hundert Menschen für mehr Freiräume in der Stadt auf die Strasse gegangen. Mit Transparenten und Musik trugen die Demonstrierenden ihr Anliegen lautstark vor. Zu der Demonstration hatten anonyme Veranstalter im Internet aufgerufen. Am 21. September habe man tanzend versucht auf die Stadtentwicklung aufmerksam zu machen, die Stadt dulde aber offensichtlich keine Kritik. «Wir lassen uns nicht mundtot machen», hiess es in dem Aufruf.
Die Teilnehmer hielten sich zunächst rund zwei Stunden am Oberen Graben auf und zogen dann durch die Stadt, wie Polizeisprecherin Bianca Lussy sagte. Die Polizei habe die Demo beobachtet. Absperrungen oder ein sichtbares Grossaufgebot gab es nicht.
Demo gegen Polizeieinsatz
An der Kundgebung vor vier Wochen wurden 93 Personen verhaftet und 11 verletzt. Ein Polizist erlitt wegen einer Knallpetarde auf einem Ohr einen totalen Hörverlust. Eine 19-jährige Demonstrantin wurde von einem Gummigeschoss am Auge getroffen und musste operiert werden. Die Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland hat Vorermittlungen in Auftrag gegeben, um die Umstände abzuklären, die zu der Verletzung geführt haben.
Gegen den Polizeieinsatz vom 21. September gingen vor einer Woche einige hundert Personen in Winterthur auf die Strasse. Bei der bewilligten Demo unter dem Motto «Freiräume statt Albträume» forderten sie den Rücktritt von Polizeivorsteherin Barbara Günthard-Maier (FDP) und Polizeikommandant Fritz Lehmann.
SDA/rub
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