Demokraten schicken Obama ins Rennen
Gut zwei Monate vor der Präsidentenwahl in den USA hat sich die Demokratische Partei am Montag in Denver zu ihrem viertägigen Parteitag versammelt.
Höhepunkt ist am Donnerstag die offizielle Nominierung Barack Obamas zum Präsidentschaftskandidaten. Die «National Convention» bildet den Auftakt zur entscheidenden Phase im Rennen ums Weisse Haus. Die Hauptrede am ersten Tag sollte Obamas Frau Michelle halten.
Zu den Rednern des ersten Tages zählt auch der frühere US-Präsident Jimmy Carter. Überraschend traf auf der unheilbar an einem Hirntumor erkrankte Senator Edward Kennedy in Denver ein, wie aus Parteikreisen verlautete. Gewährsleuten zufolge wurde ein Auftritt des 76-jährigen Patriarchen der Partei am Montagabend erwartet. Ursprünglich war wegen seiner schweren Erkrankung nicht mit Kennedys Teilnahme gerechnet worden.
Am morgigen Dienstag ist die New Yorker Senatorin Hillary Clinton die Hauptrednerin und am Mittwoch Senator Joe Biden, der von Obama als Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten berufen wurde. Zum Abschluss des Parteitags ist dann im Anschluss an die offizielle Wahl des Präsidentschaftskandidaten die programmatische Rede Obamas geplant.
Obama ist gefordert
Obama versuchte derweil, die hohe Erwartungen an seine Rede zu dämpfen. Er werde vielleicht nicht so gut wie die anderen drei Hauptredner sein, sagte der Senator aus Illinois. «Aber hoffentlich werden die Alternativen deutlich, die das amerikanische Volk im November haben wird.»
Für die Republikaner kandidiert Senator John McCain aus Arizona. Vor Journalisten scherzte Obama, dass er eigentlich nur deswegen US-Präsident werden wolle, damit seine Töchter Malia und Sasha vom Secret Service beschützt würden, wenn sie ihren ersten Freund hätten.
Der Druck auf Obama ist hoch. Als erster demokratischer Präsidentschaftskandidat dunkler Hautfarbe wird er von 75'000 Zuhörern in einem Stadion in Denver und 20 Millionen an den Fernsehgeräten genau beobachtet. Zusätzliches Gewicht erhält seine Ansprache noch dadurch, dass ihr Termin auf den 45. Jahrestag der Rede von Martin Luther King mit den berühmt gewordenen Worten «I Have a Dream» fällt.
Zeichen der Einigkeit
Clinton will ihre Delegiertenstimmen während des Parteitags Obama übergeben und so ein Zeichen für die Einigkeit der Demokraten setzen. Wie aus Parteikreisen verlautete, will sie die von ihr in den Vorwahlen gewonnenen Delegierten am Mittwoch von ihrer Abstimmungsverpflichtung entbinden. Die Frau von Expräsident Bill Clinton hatte sich nach fünf Monaten eines erbitterten innerparteilichen Wahlkampfs erst am 3. Juni geschlagen geben müssen.
Nach einer neuen Umfrage sind offenbar nicht alle Clinton-Anhänger bereit, bei der Wahl am 4. November für Obama zu stimmen. Laut der Erhebung des Gallup-Instituts im Auftrag der Zeitung «USA Today» würde ein Grossteil eher den Republikaner McCain oder einen Bewerber einer Drittpartei wählen oder der Abstimmung fernbleiben.
Einen Tag vor Beginn der «National Convention» demonstrierten in Denver rund 1000 Menschen gegen den Irak-Krieg. Für die Zeit des Parteitags bis Donnerstag wurden mindestens fünf Demonstrationen angemeldet.
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