Gerhard Richter im Kunsthaus ZürichDem Sog dieser Bilder kann man sich fast nicht entziehen
Das Kunsthaus zeigt Naturbilder, in denen die Landschaft zu entschwinden droht. Alles ist auf grossartige Weise verwischt, vernebelt und vermalt.

Der romantische Blick auf die Landschaft, wie wir ihn vom deutschen Maler Caspar David Friedrich kennen, ist für Gerhard Richter passé. Gleichwohl hat sich der 89-jährige Künstler, dessen Gemälde an Auktionen auch mal für 41 Millionen Euro den Zuschlag bekommen (2015 bei Christie’s in London), zeitlebens an Landschaftsdarstellungen abgearbeitet.
Leicht von der Hand ging ihm das nicht. Denn unser Umgang mit der Natur, so Richter, sei zu kritisch, zu problematisch und zu klischeehaft, als dass man als Künstler ernsthaft ein naturalistisches Abbild einer Landschaft herstellen könne: «Was mir fehlt, ist die geistige Grundlage, auf der die romantische Malerei beruhte. Wir empfinden nicht mehr die ‹Allgegenwart Gottes in der Natur›. Für uns ist alles leer.»