Die Thuner Handballer siegenDelhees sorgt dafür, dass die Derniere nicht missrät
Wacker schlägt im letzten Spiel im Spiezer Exil Basel 27:22. Remo Badertschers Team stoppt damit den Lauf der Nordwestschweizer.

Es ist der Abschied von einem Ort, den sie liebgewonnen haben, in dieser Form aber dennoch nicht wieder besuchen möchten. Die letzte Begegnung im Spiezer ABC-Zentrum liegt hinter den Thunern, hier bestritten sie die Heimpartien der ersten Saisonhälfte – weil die Lachenhalle, ihre eigentliche Spielstätte, im Sommer wegen der angespannten Hochwasserlage hatte geflutet werden müssen. Ihr Exil werden die Leute von Wacker in guter Erinnerung behalten. Fünf der sieben Duelle gewannen sie, darunter jene mit Bern, Kriens und Suhr. Die Spiele waren zumeist gut besucht, zumindest gemessen an all den Umständen. Cheftrainer Remo Badertscher, hier als Sekundarschullehrer tätig, ergriff vor dem gestrigen Match das Mikrofon und bedankte sich in einer kurzen Rede unter anderem bei den Hausmeistern. Es war eine starke Aktion.
Weniger stark war, was folgte. Die Oberländer knüpften an ihre Leistung aus dem Spiel gegen den BSV an, und das war ganz bestimmt keine gute Nachricht für all jene, die mit ihnen sympathisieren. Sie verteidigten sehr ordentlich, taten sich im Angriff aber schwer. Ron Delhees erzielte die ersten vier Tore der Thuner, was gleichfalls ans Derby erinnerte: Der Linkshänder war auch da ihr Bester gewesen. In der ersten Viertelstunde reüssierte der Aufbauer als Einziger aus dem Spiel heraus. 8:6 stand es nach 20 Minuten – wie am Samstag fielen wenig Treffer.

Basel war zuletzt durch bemerkenswerte Resultate aufgefallen, hatte gegen Kriens, Suhr und St. Gallen gepunktet. Der Handball, den die Nordwestschweizer praktizieren, ist nicht superattraktiv, da im Grunde antiquiert. Sehr lange dauern ihre Angriffe – weil sie nicht über genügend Ersatzkräfte verfügen, die das Stammpersonal adäquat vertreten könnten, sind sie darauf hinaus, Tempo aus dem Spiel zu nehmen.
Die Gäste bauten dennoch ab, weshalb Wacker trotz lediglich passabler Darbietung enteilen konnte. 27:22 siegen die Thuner, Delhees traf in der Zwischenzeit vier weitere Male und kann als einer der wenigen im Team der Oberländer behaupten, in Topform zu sein.
Adrian Horn ist seit 2007 für Tamedia tätig. Er fungiert als Koordinator und Redaktor des Sport-Extra und arbeitet extern als Lektor.
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