Mode in Corona-ZeitenDas verrät Ihre Maske über Sie
Manche ziehen die erstbeste Maske an, andere stimmen ihre Mund-Nasen-Bedeckung perfekt mit ihrem Tagesoutfit ab. Zu welchem Typ gehören Sie?

Masken gehören zu unserem neuen Alltag. Viele verwenden sie nicht nur als Vorsichtsmassnahme, sondern auch als modisches Statement. Doch egal wie sie aussehen, ihre Schutzwirkung können sie nur entfalten, wenn man sie richtig verwendet. Das heisst vor allem, man sollte während des Tragens keinesfalls an ihnen herumzupfen.
Selbst genähte Masken werden vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) nicht empfohlen, weil sie keine nachgewiesene Schutzwirkung haben. Aber auch industriell produzierte Einwegmasken, die als deutlich sicherer gelten, verlieren ihren Effekt, wenn man sie tagelang in der Hosentasche herumträgt und immer wieder anzieht.
So oder so, die verschiedenen Erscheinungsformen der Masken verraten einiges über ihre Trägerinnen und Träger. Wir stellen die häufigsten Typen vor:
Die Extravaganten

Sie müssen Ihr sorgfältig gepflegtes Gesicht halb bedecken? Okay, dann aber wenigstens mit Stil. Sie suchen sich eine Maske aus, die mit ihrer Eleganz beeindruckt. Ganz nach dem Motto: Ich lasse mir auch durch ein Virus nicht meine Erscheinung ruinieren.
Die Witzbolde

Sie sind der Meinung, dass ein Spässchen hier und ein Spässchen da der Schlüssel zu einem erfüllten Leben sei. Deshalb versuchen Sie eigentlich immer lustig zu sein: In der frühen Sitzung, in der Kaffeepause und an der Bushaltestelle bei strömendem Regen.
Und jetzt scrollen Sie an den Wochenenden nicht mehr nur durch das Angebot von T-Shirts, auf denen steht, dass Niveau keine Hautcreme sei. Nein, jetzt durchforsten Sie das Internet nach Masken mit abgebildeten Fratzen, Hexennasen, Hundeschnauzen, Pferdegebissen, mit dem Logo der Corona-Biersorte oder dem schmalen Mündchen Donald Trumps.
Die Individualisten

Sie tragen eine Maske, weil sie das sinnvoll finden. Sie signalisieren mit dem gewählten Design aber gleichzeitig, dass Sie selbst entscheiden, wie Sie mit den vom Bund verordneten Massnahmen umgehen.
Denn Sie sind überzeugt: Mit ironischer Distanz wirkt man immer souverän – auch in Krisenzeiten. Deshalb ist Ihre Maske fröhlich, aber im Gegensatz zu der des Witzboldes nicht zum Brüllen komisch.
Die Durchkomponierten

Freitagtaschen und Avocadosocken lassen Sie erschaudern. Vom gezielten Stilbruch halten Sie nichts, von aparten Stoffen aber so viel, dass Sie damit gleich das ganze Outfit bestreiten wollen.
Welch eine Erleichterung also, dass manche Modelabels Masken aus denselben Stoffen anbieten, aus denen sie Kleider oder Haarbänder nähen. Und sollte die Pandemie bis in die nächste Badisaison dauern: Designer Julian Zigerli verkauft Masken und Badehosen mit den gleichen Mustern.
Die Selbermacher

Ihre Maske haben Sie selber genäht, und Sie haben gleich die ganze Familie mit Ihren Kreationen beglückt. Das liegt nicht nur daran, dass Sie Abfallberge wegen Einmal-Masken vermeiden wollen, sondern auch an Ihrer Begeisterung fürs Nähen. Jetzt haben Sie endlich den perfekten Grund, um stundenlang Ihrem Hobby zu frönen.
Die Fans

Aus Freude über die Lockerungen für Grossanlässe haben Sie sich mit diversen Fanmasken der berühmten Berner Young Boys (oder eines etwas weniger berühmten Sportclubs) eingedeckt? Sie haben sowohl die Maske von Radio Gelb-Schwarz als auch eine der Ostkurve und eine aus dem Fanshop ergattert?
Klar, dass Sie jetzt doch nicht mehr ins Stadion dürfen, ist bitter, aber was ist denn bitte schön nicht bitter dieser Tage?
Die Aktivisten
Sie haben eine Meinung und reiben diese nicht nur anderen unter die Nase, sondern sich selbst auch gern vor dieselbige? Eine «Black Lives Matter»- oder gar eine «Ja zur Konzernverantwortungsinitiative»-Maske ist ein Blickfang, keine Frage – und attestiert Ihnen einen Riecher für die wirklich relevanten Themen.
Die Szenies
Bisher sah man Ihnen Ihr Hobby nicht an. Dass Sie am Wochenende Gothic-Konzerte besuchen, ging schliesslich niemanden etwas an. Warum bloss tragen Sie jetzt diese schwarz gerüschelte Maske mit Federnverzierung? Etwa, weil es noch nie leichter war, sich zu einer Obsession zu bekennen? Oder weil Sie denken, es fällt nicht auf?
Die Pragmatischen

Die Maskenpflicht gilt. Und Sie halten sich daran. Darum haben Sie sich schon im Sommer mit einem 50er-Pack der bläulichen Allerweltsmasken eingedeckt. Sie sind zu Ihrem zweiten Gesicht geworden.
Wenn Sie am Morgen in den Bus steigen, ziehen Sie sie an, tagsüber tragen Sie sie griffsbereit am Ellbogen. Abends schmeissen Sie sie weg, um am nächsten Morgen eine neue aus dem Pack zu fischen. Unaufgeregt, zuverlässig, pragmatisch. Der gesamte Bundesrat hat Freude an Ihnen.
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